Der 11 Milliarden Dollar schwere ProShares UltraPro QQQ ETF mit dem Tickersymb ol TQQQ hat diese Woche schon 800 Millionen Dollar an Kapital angezogen, wie Daten von Bloomberg deutlich machen. Und dies, obwohl eine Verkaufswelle bei Tech-Unternehmen an der Börse zu mehr als 6 Prozent Wertverlust in diesem Segment geführt hat.
Allerdings: Dieser ETF hat ein dreifaches Leverage. Das heisst, die Renditen sollen mithilfe von Derivaten und Schuldtiteln vergrössert werden. Ein Hebel von 3 zu 1 wie beim ProShares UltraPro QQQ ETF lässt dieses Investment in die Kategorie sehr risikoreicher Anlagen fallen. "Wenn Sie in etwas investieren, das 'triple leveraged' ist, ist das ein absolut spekulatives Instrument", sagt Chris Gaffney von der TIAA Bank. "Ist es investieren oder Glücksspiel? Das ist die Linie, auf der Sie damit gehen."
ETF mit einem solchen Leverage können grosse Gewinne, aber auch grosse Verluste bringen. Allerdings sind solche ETF bei Retail-Investoren beliebt, die sich in den vergangenen Tagen erneut bemerkbar gemacht haben. Meme-Stocks wie GameStop sind einmal mehr durch die Decke geschossen.
Die Technologie-Titel, die in den vergangenen Monaten unter anderem als Profiteure der Coronakrise zum Teil deutliche Kursgewinne verzeichnet haben, leiden derzeit unter unter ihrer oft hohen Bewertung sowie steigenen Anleihenrenditen bei US-Staatspapieren und gewissen Inflationsängsten. Gleichzeitig treibt die Hoffung auf baldige Öffnungsschritte in der Wirtschaft Geld in die lange vernachlässigten Value-Titel. Der US-Index Russell 2000 für klein und mittelgross kapitalisierte Unternehmen hat hat den Nasdaq 100 inzwischen im sechsen Monat in Folge geschlagen.
Im Handel am Donnerstag fiel der Nasdaq 100 um 3,6 Prozent zurück. Zu den Verlierern mit deutlichen Verlusten gehörten illustre Namen wie der Chiphersateller Nvidia (-8,2 Prozent) und sein grösser Konkurrent AMD (-5,2 Prozent), der Elektroautobauer Tesla (-8,1 Prozent) oder auch der E-Commerce-Gigant Mercado Libre (-5,9 Prozent) und das in der künstlichen Intelligenz angesiedelte Unternehmen DocuSign (-5,2 Prozent).
Auf Wochensicht haben einige der Titel bis zu fast 18 Prozent korrigiert, wie die Grafik von Bloomberg zeigt:
(Bloomberg/cash)