Egisto Ott, der beim mittlerweile aufgelösten Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) arbeitete, sei am Freitag zusammen mit einer weiteren Person festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Wiener Staatsanwaltschaft. Die Vorwürfe gegen Ott konkretisierte er nicht, sondern erklärte lediglich, dem Verdächtigen werde Amtsmissbrauch vorgeworfen. Ausserdem soll er Österreich geschadet haben.

Ott, der bislang jegliches Fehlverhalten bestritten hat, war für eine aktuelle Stellungnahme nicht zu erreichen. Deutschen und österreichischen Medienberichten zufolge soll er sensible Informationen an Marsalek weitergegeben haben. Das ehemalige Vorstandsmitglied des 2020 kollabierten Zahlungsabwicklers Wirecard ist untergetaucht. Deutsche Ermittler fahnden nach dem Österreicher, dem sie Betrug zur Last legen.

Der «Spiegel» berichtete, Ott und ein anderer ehemaliger österreichischer Verfassungsschützer hätten Marsalek mit sensiblen Daten gefüttert. Ott wies die Vorwürfe in einem Artikel zurück, der diesen Monat in der österreichischen Zeitung «Der Standard» veröffentlicht wurde.

Auch in Grossbritannien wird gegen Marsalek wegen des Vorwurfs der Spionage für Russland ermittelt. Ein Münchner Gericht verhandelt seit Dezember 2022 gegen ehemalige Führungskräfte von Wirecard.

(Reuters)