Die Europäische Zentralbank (EZB) habe bereits die Teuerung im Euro-Raum von mehr als zehn Prozent auf 4,3 Prozent gesenkt, sagte der Stellvertreter von Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde der «Financial Times» vom Montag. «Dennoch denke ich, dass das letzte Stück schwieriger werden wird.» Die EZB sei auf dem Weg in Richtung zwei Prozent. «Aber wir müssen das sehr genau beobachten, denn die letzte Meile wird nicht einfach sein.»
Im Blick hat de Guindos dabei unter anderem den jüngsten Anstieg der Öl- und Gaspreise. Das mache die Aufgabe komplizierter. Das verändere die Lage zwar nicht grundsätzlich. «Aber meine Sorge ist, dass der Anstieg des Ölpreises die Inflationserwartungen der Haushalte und Unternehmen negativ beeinflussen könnte.» Auf die Frage, was nötig sei, damit die EZB die Zinsen wieder senke. «Nun, so weit sind wir noch nicht.»
Die Euro-Wächter haben seit Sommer 2022 im Kampf gegen die Inflation die Zinsen bereits zehn Mal in Folge angehoben - zuletzt Mitte September um eine viertel Prozentpunkt. Der am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit inzwischen bei 4,00 Prozent. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999.
(Reuters)