Die Inflation in Frankreich und Spanien hat sich im Februar unerwartet beschleunigt, was den Druck auf die Europäische Zentralbank erhöht, weitere Zinserhöhungen vorzunehmen.

Die Verbraucherpreise in Frankreich stiegen im Vergleich zum Vorjahr um einen Rekordwert von 7,2 Prozent, da die Kosten für Lebensmittel und Dienstleistungen stiegen. Spanien verzeichnete einen Anstieg um 6,1 Prozent. Analysten hatten erwartet, dass der Preisanstieg in Frankreich unverändert bei 7 Prozent liegen und sich in Spanien verlangsamen würde.

Die höheren Werte aus der zweit- und der viertgrössten Volkswirtschaft der Eurozone werden die von der EZB für März geplante Zinserhöhung um einen halben Punkt bekräftigen und dürften jene Währungshüter bestärken, die sagen, dass darüber hinaus weitere grosse Schritte erforderlich sind, um die Inflation unter Kontrolle zu bringen.

Die Daten veranlassten die Geldmarktanleger, erstmals darauf zu wetten, dass der Einlagensatz der EZB, der derzeit bei 2,5 Prozent liegt, seinen Gipfel bei 4 Prozent erreichen wird. Chefvolkswirt Philip Lane sagte am Dienstag gegenüber Reuters, dass die EZB die Kreditkosten noch einige Zeit auf einem hohen Niveau halten könnte, sobald sie den so genannten Endsatz erreicht haben.

Die Preisdaten für den Euroraum werden am Donnerstag erwartet, wobei Ökonomen einen Inflationsrückgang von 8,6 Prozent auf 8,3 Prozent voraussagen.

In Frankreich rechnet der Chef der Zentralbank, Francois Villeroy de Galhau, damit, dass die Inflation ihren Höhepunkt fast erreicht hat. Nach der voraussichtlichen Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte im März werde es für die EZB weniger “dringlich” zu handeln, sagte er diesen Monat.

(Bloomberg)