«Wir haben jetzt die glaubwürdige Aussicht, dass die Inflation im Jahr 2025 auf zwei Prozent zurückkehren wird», sagte der niederländische Notenbankchef am Sonntag dem Fernsehsender Buitenhof. «Der einzige Teil, der noch fehlt, ist die Überzeugung, dass sich das Lohnwachstum an die niedrigere Inflation anpassen wird.» Sobald dieses Puzzleteil an seinem Platz angekommen sei, «können wir die Zinssätze ein wenig senken».

Auf ihrer geldpolitischen Sitzung am Donnerstag in Frankfurt hatte die Europäische Zentralbank (EZB) wie schon im Oktober und im Dezember ihren Leitzins nicht verändert. Die Währungshüter um Notenbankchefin Christine Lagarde beliessen den am Finanzmarkt massgeblichen Einlagensatz, den Geldhäuser erhalten, wenn sie bei der Notenbank überschüssige Liquidität parken, bei 4,00 Prozent, den Leitzins bei 4,50 Prozent. Einen klaren Hinweis darauf, wann die erste Zinssenkung anstehen könnte, vermied Lagarde.

Zuletzt lag die Inflation im Dezember in der Euro-Zone bei 2,9 Prozent. Die EZB strebt 2,0 Prozent als optimalen Wert für die 20-Länder-Gemeinschaft an. Sie befürchtet, dass viele Unternehmen die gestiegenen Personalkosten infolge kräftigerer Lohnerhöhungen an ihre Kunden weiterreichen. Das könnte die Inflation noch länger hochhalten.

(Reuters)