Auf der EZB-Zinssitzung diese Woche gab es laut Frankreichs Notenbankchef Francois Villeroy de Galhau einen breiten Konsens für eine Zinssenkung im Frühling. «Der Frühling geht von April bis zum 21. Juni,» sagte Villeroy am Freitag dem Radiosender BFM Business. Es habe eine breite Übereinstimmung auf dem Treffen hinsichtlich der allgemeinen Risiko-Einschätzung gegeben, die auf eine erste Zinssenkung hinweise. Das exakte Timing sei für die Währungshüter eine untergeordnete Angelegenheit. Villeroy ist Mitglied im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), der über die Zinsen im Euroraum entscheidet.

Die Euro-Wächter der EZB hatten auf ihrem geldpolitischen Treffen am Donnerstag entschieden, vorerst die Füsse stillzuhalten. Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Horten überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, bleibt damit weiter auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde lenkte allerdings auf der Pressekonferenz nach dem Zinsbeschluss den Blick auf den Juni. Dann wisse die Notenbank mehr hinsichtlich der Inflationsentwicklung als im April. Die nächsten Zinssitzungen der EZB finden am 11. April und danach am 6. Juni jeweils in Frankfurt statt. 

(Reuters)