Von einer Zinssenkung bereits auf der kommenden Geldpolitik-Sitzung der Euro-Notenbank im Juli geht der Währungshüter aber nicht aus, wie er am Donnerstag auf einer online übertragenen Konferenz in der slowakischen Hauptstadt Bratislava sagte. «Ich denke, wir könnten in diesem Jahr eine weitere Zinssenkung erwarten,» sagte er. Die Europäische Zentralbank hatte Anfang Juni die Kurswende vollzogen und erstmals seit 2019 wieder die Zinsen nach unten gesetzt.

Kazimir, der im EZB-Rat sitzt, der über die Zinsen entscheidet, lenkte den Blick auf die Zinssitzungen, zu denen den Euro-Wächtern neue Wirtschaftsprognosen der Notenbank-Volkswirte vorliegen werden. «Die EZB legt Prognosen vor, die nächsten werden im September sein und dann etwas vor Weihnachten», merkte er an. «Ich denke, das sind die richtigen Momente, wenn wir genug Daten haben, um wieder zu entscheiden.»

Volkswirte der Euro-Notenbank erarbeiten vier Mal im Jahr neue Konjunktur- und Inflationsprognosen für die 20-Länder-Gemeinschaft. Diese sogenannten Projektionen liegen den Währungshütern turnusmässig zu ihren Zinstreffen im März, im Juni, im September und im Dezember vor. Diese geldpolitischen Treffen gelten stets als besonders wichtig für die Festlegung des Zinskurses.

(Reuters)