Die Wirtschaft der Euro-Zone könnte aus Sicht von Spaniens Notenbankchef Pablo Hernandez de Cos beim Wachstum enttäuschen. Im vierten Quartal war die 20-Länder-Gemeinschaft nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. «Die Risiken für das Wachstum sind klar abwärts gerichtet,» sagte de Cos, der Mitglied im EZB-Rat ist, der über die Zinsen im Euroraum entscheidet, am Dienstag auf einer Veranstaltung in Madrid. Für die Inflation hielten sich die Risiken allerdings die Waage. Im vierten Quartal hatte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der Euro-Zone stagniert, nachdem es im Sommerquartal noch um 0,1 Prozent geschrumpft war. Für das erste Jahresviertel 2024 rechnen die Volkswirte der Europäischen Zentralbank (EZB) bislang mit einem geringem Wachstum.

De Cos bekräftigte auf der Veranstaltung seine Ansicht, dass die Euro-Notenbank möglicherweise im Juni damit beginnen könne, die Zinsen zu senken. Dies hänge von den Daten ab, sagte er. Erst unlängst hatte er der spanischen Zeitung «El Periodico» gesagt, der Juni könnte ein gutes Startdatum sein. Auf ihrer jüngsten Zinssitzung am 7. März hatte die EZB die Füsse stillgehalten. Der am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Horten überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt damit aktuell weiter auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. 

(Reuters)