Es wurde als wichtig erachtet, dass der EZB-Rrat eine ungerechtfertigte Lockerung der Finanzierungsbedingungen vermeide, hiess es in dem Protokoll der Oktober-Sitzung in Athen, das die Euro-Notenbank am Donnerstag veröffentlichte. «Darüber hinaus sprachen sich Mitglieder dafür aus, die Tür für eine mögliche weitere Zinserhöhung offenzuhalten, im Einklang mit der Betonung des EZB-Rats auf Datenabhängigkeit», hiess es in darin. Auf der Sitzung hatte die Euro-Notenbank nach zehn Zinsanhebungen in Folge angesichts der schwächelnden Konjunktur und rückläufiger Inflationszahlen eine Zinspause beschlossen.
Es sei die Ansicht vertreten worden, dass der EZB-Rat bereit sein solle für weitere Zinserhöhungen auf der Grundlage einer laufenden Bewertung, falls diese notwendig seien. Das sei allerdings nicht Bestandteil des aktuellen Basisszenarios der Notenbank, hiess es im Protokoll. Auf der Sitzung beschlossen die Währungshüter, den am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, bei 4,00 Prozent zu belassen. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Die Beschlüsse fielen laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde einstimmig.
Lagarde hatte auf der Pressekonferenz nach der Sitzung zudem schnellen Zinssenkungen eine Absage erteilt. Am Finanzmarkt wird allerdings inzwischen bereits im April 2024 mit einem ersten Schritt nach unten gerechnet.
(Reuters)