Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erwarten die Ökonomen 2024 jetzt einen BIP-Anstieg um 0,7 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Im April hatten sie noch ein Wachstum von 0,5 prognostiziert. Für 2025 gehen sie jetzt von einem etwas schwächeren Zuwachs der Wirtschaftsleistung von 1,3 (April-Prognose: 1,4) Prozent aus. Wie bisher erwarten die Experten 2026 ein Plus von 1,4 Prozent und längerfristig ein Plus von 1,3 Prozent.

Ihre Inflationsprognosen für den Euroraum liessen die Fachleute für dieses und das kommende Jahr unverändert. Sie erwarten 2024 eine durchschnittliche Teuerungsrate von 2,4 Prozent, die sich 2025 auf 2,0 Prozent abschwächen werde. Für 2026 rechnen sie nun mit einer Teuerung von 1,9 (April-Prognose: 2,0) Prozent. Ihre längerfristige Inflationsprognose liegt weiterhin bei 2,0 Prozent. Damit gehen die Experten davon aus, dass die Teuerungsrate im nächsten Jahr das EZB-Ziel von zwei Prozent erreichen wird. Dies ist auch die Erwartung der EZB. Zentralbank-Präsidentin Christine Lagarde sagte am Donnerstag nach der Zinssitzung in Frankfurt, die Euro-Wächter gingen davon aus, dass die Teuerung in der zweiten Jahreshälfte 2025 in Richtung des Zielwerts zurückgehen werde.

In ihrer vier Mal pro Jahr aufgelegten sogenannten Survey of Professional Forecasters (SPF) befragt die EZB Ökonomen zu deren Wachstums- und Inflationsprognosen für die 20-Länder-Gemeinschaft. Diese liefern den Währungshütern stets wichtige Hinweise für ihre geldpolitischen Debatten. Die Euro-Notenbank rüttelte am Donnerstag auf ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause nicht an den Zinsen. Der am Finanzmarkt massgebliche Einlagensatz, den Banken erhalten, wenn sie überschüssige Gelder bei der Notenbank parken, bleibt damit auf dem Niveau von 3,75 Prozent.

(Reuters)