Allerdings wird der genaue Kurs nach Ansicht von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane von mehreren Entwicklungen abhängen. "Die aktuellen Informationen über den zugrundeliegenden Inflationsdruck deuten darauf hin, dass es angebracht sein wird, die Zinsen über unsere Sitzung im März hinaus weiter anzuheben", sagte Lane in einer Rede am Montag in Dublin. Damit spielte der Ire auf die sogenannte Kernteuerung an, die unlängst auf ein Rekordhoch gestiegen war.
Aufgrund des hohen Preisauftriebs stellte die EZB für März bereits eine weitere deutliche Zinsanhebung von 0,5 Prozentpunkten in Aussicht. Wie es danach weitergeht, ist bisher offen. "Was wir im Mai genau tun, wird sehr datenabhängig sein", sagte Lane mit Blick auf die übernächste Zinssitzung der Notenbank. Neben der konjunkturellen Entwicklung nannte er das Ausmass der bisherigen geldpolitischen Straffung, das bei den weiteren Entscheidungen zu berücksichtigen sei. Insgesamt hat die EZB ihre Leitzinsen seit Sommer 2022 um drei Prozentpunkte gestrafft.
Als weiteren Punkt nannte der Chefökonom die wirtschaftlichen Projektionen des EZB-Mitarbeiterstabs, die zur nächsten Sitzung in etwa eineinhalb Wochen vorgelegt werden. Die Prognosen dienen den EZB-Ratsmitgliedern als Entscheidungshilfe und werden oftmals auch als Begründung für wichtige Entscheidungen genannt.
(AWP)