Frankreichs Staatsanleihen waren angesichts des ungewissen Ausgang der geplanten Neuwahlen im Land unter Druck geraten. Auf die Frage, ob die Europäische Zentralbank (EZB) Frankreich mit einem Anleihenkaufprogramm unter die Arme greifen würde, sagte Lagarde am Freitag in Dubrovnik, sie werde sich nicht zu innenpolitischen Situationen äussern.

«Ich werde lediglich sagen, dass es die Pflicht der Europäischen Zentralbank ist, ihr Mandat zu erfüllen und die Inflation unter Kontrolle zu halten und zum Ziel zurückzubringen.» Die EZB strebt 2,0 Prozent Inflation für die 20-Länder-Gemeinschaft an.

Am Anleihemarkt waren die Risikoaufschläge für französische Bonds deutlich gestiegen. Die Renditespanne zu den Bundesanleihen vergrösserte sich zeitweise auf 74 Basispunkte - der höchste Stand seit mehr als vier Jahren. Auch an der Pariser Börse gab es starke Kursverluste.

Aus Sicht der Ratingagentur S&P bedroht die politische Entwicklung in Frankreich die Kreditwürdigkeit des Landes. Präsident Emmanuel Macron hatte nach der Europa-Wahl kurzfristig eine Neuwahl des Parlaments ausgerufen, nachdem sein Bündnis vom rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) klar geschlagen wurde.

(Reuters)