2025 soll die Inflationsrate im globalen Durchschnitt bei 3,9 Prozent liegen, wie aus der am Dienstag veröffentlichten vierteljährlichen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik hervorgeht. «Die Inflationserwartungen bleiben über den Inflationszielen vieler Zentralbanken», sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. «Grössere Zinssenkungen sind bei diesen Inflationserwartungen unwahrscheinlich.» Viele Notenbanken streben eine Teuerungsrate von zwei Prozent an.
Auch längerfristig rechnen die im Dezember befragten 1398 Expertinnen und Experten aus 125 Ländern nur mit einem leichten Rückgang. Sie erwarten für das kommende Jahr eine weltweite Teuerungsrate von 3,5 Prozent. Auch 2028 soll sie noch auf diesem Wert verharren.
Für Deutschland erwarten die Experten für 2025 eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,4 Prozent, für Österreich von 2,5 Prozent und für die Schweiz von 1,2 Prozent. «Vor allem in Nordamerika sind die Inflationswartungen gestiegen», hiess es. Für dieses Jahr erwarten die Experten dort eine Teuerungsrate von 2,6 Prozent. Das sind 0,2 Prozentpunkte mehr als in der Umfrage im Vorquartal. Für 2026 werden 2,8 und für 2028 sogar 2,9 Prozent Inflation in Nordamerika erwartet.
Ein Grund dafür dürften die Zolldrohungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump sein. Höhere Zölle dürften die Importe der weltgrössten Volkswirtschaft verteuern. Viele Experten gehen deshalb davon aus, dass die US-Notenbank Federal Reserve ihren Leitzins in diesem Jahr nur einmal senken wird.
«Zu den Regionen mit besonders hohen Inflationserwartungen zählen Südamerika und weite Teile Afrikas», erklärte das Ifo-Institut. Dort werden Inflationsraten von mehr als 20 Prozent erwartet.
(Reuters)