Der frühere UBS-Banker Andrea Orcel solle neuer Vorstandsvorsitzender von Unicredit werden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Der 57-Jährige leitete bis 2018 das Investmentbanking der UBS. Dann verließ er die Schweizer, um Chef der spanischen Großbank Santander zu werden. Doch Santander zog das Angebot zurück, weil sich beide Seiten nicht auf ein Gehalt einigen konnten. Daraufhin verklagte Orcel die Spanier auf Zahlung von 112 Millionen Euro.
Vorher war Orcel unter anderem bei der US-Investmentbank Merrill Lynch, wo er die heute verstaatlichte Krisenbank Monte dei Paschi di Siena bei der neun Milliarden Euro schweren Übernahme des Konkurrenten Banca Antonveneta beriet - der Deal lastete vor der globalen Finanzkrise schwer auf der toskanischen Traditionsbank und trug zu ihrem Niedergang bei.
Unicredit-Chef Mustier hatte Ende November angekündigt, sein Amt spätestens zur Hauptversammlung im April niederzulegen. Vorausgegangen war ein Streit mit dem Verwaltungsrat über die künftige Strategie. Mustier hatte sich gegen Fusionen gestellt, während der italienische Staat Unicredit zu einer Übernahme der Monte dei Paschi drängt.
Bei den Anlegern kam die bevorstehende Ernennung von Orcel zum Unicredit-Chef gut an. Die Aktien legten an der Börse in Mailand gut fünf Prozent zu.
(Reuters)