Über 81 Prozent der Befragten rechneten damit, dass sich die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der Europäischen Union (EU) verschlechtern werden, teilte das Center for Financial Studies (CFS) am Donnerstag in Frankfurt mit. Rund 83 Prozent gingen davon aus, dass Firmen aus der EU verstärkt in den USA investieren werden, um Handelsbarrieren zu umgehen. Auf der anderen Seite erwarteten etwa 73 Prozent der Finanzmanager, dass Unternehmen aus den USA weniger in der EU investieren.

«Es wird darauf ankommen, frühzeitig mit der neuen US-Administration ins Gespräch zu kommen, um weitere Zölle und sonstige Handelshemmnisse zu vermeiden», erklärte CFS-Geschäftsführer Volker Brühl. Diese würden eine Erholung der deutschen Wirtschaft erschweren. Trump hatte einen US-Zollgrundtarif von 25 Prozent auf Importe aus Mexiko und Kanada sowie von zusätzlichen zehn Prozent auf Importe aus China angekündigt. Im Wahlkampf hatte er zudem signalisiert, auch Importe aus der Europäischen Union mit Zöllen zu belegen.

Die Befragten gingen der Umfrage zufolge zudem zu annähernd 90 Prozent davon aus, dass die Regulierung der Banken und Finanzmärkte in den USA unter Trump eher gelockert werde. Aufgrund der kommunizierten Unterstützung des Republikaners für Bitcoin, könne das zu einer Liberalisierung der Kryptomärkte führen, erklärte das CFS. Etwa 77 Prozent der Befragten rechneten damit, dass Kryptowährungen in den USA weiter an Bedeutung gewinnen. Zugleich gingen etwas mehr als 84 Prozent davon aus, dass in den USA aufgrund der geplanten Politik Trumps die Inflation eher steigen dürfte. Dies würde jedoch seinem erklärten Ziel widersprechen, die Kosten für die Lebenshaltung zu senken. Das CFS befragt vierteljährig Manager von Unternehmen der Finanzbranche in Deutschland.

(Reuters)