Die Gemeinschaftswährung war am Vormittag bis auf 1,0945 US-Dollar in die Höhe gesprungen und hatte den höchsten Stand seit 14. März erreicht.

Der Franken machte derweil sowohl gegenüber dem Dollar als auch dem Euro Boden gut, wobei das Plus beim Dollar etwas stärker ausgeprägt ist. Aktuell geht das Dollar-Franken-Paar zu 0,8877 um und liegt damit klar unter der Marke von 89 Rappen, unter die er im Laufe des Vormittags gefallen ist. Im frühen Handel stand der Dollar noch bei 0,8929 Franken. Der Euro kann sich derweil knapp über der Schwelle von 97 Rappen halten. Mit derzeit 0,9711 Franken steht er leicht unter den 0,9736 aus dem frühen Handel.

Börsianer verwiesen darauf, dass der Dollar zur Wochenmitte gegenüber allen anderen wichtigen Währungen teils spürbar schwächer notierte. Die US-Währung ist seit Wochen unter Druck. Hintergrund ist die Aussicht auf eher früher als später sinkende Leitzinsen in den USA, nachdem sich die Teuerung in den Vereinigten Staaten im Juni spürbar abgeschwächt hatte. Am Montag hatte der Vorsitzende der US-Notenbank Jerome Powell zudem gesagt, die jüngsten Daten zur Preisentwicklung hätten die Zuversicht gestärkt, dass die Inflation auf das Ziel des Fed von zwei Prozent zusteuere.

Die EZB dürfte indes bei ihrer Sitzung am Donnerstag die Zinsen nicht antasten. Die EZB-Ratsmitglieder sind laut Commerzbank-Experte Marco Wagner zuletzt vorsichtiger geworden. Zwar habe sich die Inflation in der Eurozone im Juni auf 2,5 Prozent abgeschwächt. Allerdings verharrte die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel ausgeklammert werden, mit 2,9 Prozent auf einem erhöhtem Niveau. Zudem deuteten die Lohndaten der Europäischen Zentralbank darauf hin, dass der kräftigste Lohnanstieg sogar noch kommen dürfte.

Unter dem Strich sprechen damit aus Sicht der Geldpolitik in den USA und in der Eurozone mehrere Gründe für einen weiterhin stärkeren Euro und einen schwächeren Dollar. Insofern deutet einiges darauf hin, dass sich die Anleger am Markt für Währungsoptionen bereits kurz vor der EZB-Sitzung entsprechend positioniert haben. Dies könnte die zur Wochenmitte starken Kursausschläge erklären.

Darüber hinaus hat sich aus charttechnischer Sicht das Bild für den Euro deutlich aufgehellt. So sprang der Kurs nun nachhaltig über das Anfang Juni erreichte Hoch bei 1,0916 Dollar. Beobachter werteten dies als Bestätigung der wochenlangen Aufwärtsbewegung der Gemeinschaftswährung. Nächste Anlaufstelle ist das Zwischenhoch bei 1,0964 Dollar vom 13. März. Der nächste, aus kurzfristiger Sicht wichtige Widerstand wartet bei 1,0981 Dollar. Dort liegt das am 8. März erreichte Monatshoch.

(AWP)