Die Gründerin der vor allem auf Zukunftsthemen ausgerichteten Fondsgesellschaft ist der Ansicht, jede Entscheidung der Federal Reserve in Richtung einer Zinserhöhung wäre ein Fehler. Die Zinskurve sei schliesslich invers geworden.

Wood äusserte sich zur Fed-Geldpolitik auf Twitter. In einem von mehreren aneinandergehefteten Posts am Samstag schreibt sie: "Gestern invertierte die Rendite-Kurse, was - gemessen am Abstand zwischen den zehnjährigen und den zweijährigen Anleihenrenditen - nahelegt, dass die Fed die Zinsen anhebt, während das Wachstum und/oder die Inflation am unteren Ende der Erwartungen überraschen werden... und das ist ein Fehler." 

 

 

Am Freitag überschritt die Rendite zweijährigen US-Staatsanleihen jene der 30-jährigen zum ersten Mal seit 2007. Andere Zinskurven haben sich in den vergangenen zwei Wochen ebenfalls gekreuzt.

Wenn kurz laufende Anliehen mehr Rendite hergeben als länger laufende, ist dies ungewöhnlich. Die dann entstehende inverse Zinskurve gilt als Signal, dass die US-Wirtschaft in die Rezession abgleiten wird. Ausserdem spiegelt sie eine gewisse Unsicherheit der Märkte hinsichtlich der Geldpolitik der Notenbank. Allerdings wird dieser Tage heftig gestritten, was die jüngsten Kurven-Muster bei US-Anleihen genau zu bedeuten haben. 

Inflation ist «angebotsgetrieben» und «vorübergehend»

Die Erwartungen sind aber grösser geworden, dass die nächste Zinserhöhung deutlich ausfallen könnte, etwa um 50 Basispunkte auf einmal, nachdem die jüngsten Zahlen zum Arbeitsmarkt der USA solide ausgefallen sind. 

Aus Sicht von Wood spielt die Fed "mit dem Feuer". Die Betrachtung der zwei- und zehnjährigen Renditen führe zur Betrachtung der Drei-Monats- und Zehn-Jahres-Renditen. Diese sei steil, weil die Fed "aggressive" Zinserhöhungen andeute, diese im Angesichts einer Inflation, die von Angebotsschocks ausgelöst worden sei.

In früheren Aussagen tendierte die zu resoluten Wortmeldungen neigende Wood zur Ansicht, dass die Inflation relativ schnell wieder zurückgehen werde. In den USA liegt die Teuerungsrate bei knapp 8 Prozent so hoch wie zuletzt in den frühen 1980er Jahren.

Cathies Stern sinkt - Morningstar stuft ARKK herunter

Die börsengehandelten Fonds von ARK Investment Management gehören an den Aktienmärkten zu den bekanntesten Opfern der Zinserhöhungen. Seit Anfang Jahr bekannt ist, dass die Fed 2022 und möglicherweise auch 2023 die Zinsen deutlich anheben will und die Anleihenkäufe zurückfährt, sind hochbewertete Wachstumsaktien unter Druck geraten. ARK legt stark in Zukunftsthemen wie Software, Biotechnologie, Genomics oder künstliche Intelligenz an. 

 

Der "ARK Innovation ETF" (ARKK) seit Anfang 2020 (Grafik: cash.ch).

Der Stern von Cathie Wood, als Innovations-Investorin 2020 noch ein Star am weltweiten Anlagehimmel, ist seit vergangenem Jahr im Sinken begriffen. Der Parade-Fonds "ARK Innovation ETF" (ARKK) hat seit Jahresanfang fast 29 Prozent verloren. Schon 2021, bereits ein durchwachsenes Jahr für Wachstumstitel, hat der Kurs des Anlagevehikels um 24 Prozent nachgegeben.  

Vergangene Woche stuften Experten des Fonds-Analyse-Unternehmens Morningstar den ARKK-Fonds von "neutral" auf "negativ" herunter. Der Fonds zeige wenig Signale für eine Verbesserung des Risikomanagement, sagte Analyst Robby Greengold gemäss dem Sender CNBC. Die Herausforderungen in den angestammten Anlagegebieten dürfte ARK Investment Management nicht erfolgreich navigieren. 

2020 hingegen war der ARKK-Kurs um 150 Prozent angestiegen - worauf der Ruhm und die Bekanntheit Woods und von ARK Investment Management zu einem nicht unerheblichen Teil gründet.