Im April stiegen die Produzentenpreise im Jahresvergleich um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der niedrigste Zuwachs seit zwei Jahren. Im vergangenen Jahr waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, zeitweise mit einer Rekordrate von 45,8 Prozent gestiegen. Seither ist der Preisauftrieb rückläufig.
Hauptverantwortlich für den jüngsten Preisanstieg seien Investitionsgüter wie Maschinen gewesen, erklärten die Statistiker. Auch Kraftwagen und Kraftwagenteile waren deutlich teurer als vor einem Jahr. Die Preise für Nahrungsmittel legten mit 13,6 Prozent ebenfalls kräftig zu. Energie, die sich im vergangenen Jahr wegen des Ukraine-Kriegs stark verteuert hatte, war nur noch 2,8 Prozent teurer als vor einem Jahr. Im Monatsvergleich legten die Energiepreise jedoch erstmals seit gut einem halben Jahr wieder zu.
Die Erzeugerpreise erfassen den Preisdruck auf Herstellerebene, indem sie die Verkaufspreise der Produzenten abbilden. Die Entwicklung wirkt sich auch auf die Verbraucherpreise aus, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Aufgrund der hohen Teuerung hat die EZB ihre Leitzinsen seit vergangenem Sommer deutlich angehoben. Es werden weitere Anhebungen erwartet.
(AWP)