Mit Enttäuschung aufgenommene Konjunkturdaten haben dem chinesischen Aktienmarkt zu schaffen gemacht. Die Börse in Shanghai verlor am Donnerstag 2,7 Prozent auf 3262 Zähler, der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um knapp drei Prozent.

Rückläufige Exportaufträge haben das Wachstum der chinesischen Industrie im Dezember stärker als erwartet gebremst. Der Caixin/S&P Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe fiel unerwartet auf 50,5 Punkte von 51,5 im Vormonat und lag damit nur noch knapp über der Schwelle von 50 Punkten, ab der Wachstum signalisiert wird.

Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg auf 51,7 Zählern gerechnet. In Japan blieben die Märkte feiertagsbedingt geschlossen. Anleger hoffen nun, dass die chinesische Regierung 2025 weitere Massnahmen zur Stützung der heimischen Wirtschaft ergreifen wird. Die Entwicklung des Aktienmarktes werde weitgehend von der Stärke der künftigen politischen Massnahmen abhängen, prognostizierten die Analysten vom Broker Huaxi Securities.

Die Volksrepublik kämpft unter anderem mit einer Immobilienkrise. Gegenwind droht zudem aus den USA, da der designierte Präsident Donald Trump bereits Strafzölle auf chinesische Waren angekündigt hat. Dies könnte das exportorientierte Wirtschaftsmodell Chinas empfindlich treffen.

Welche Richtung der chinesische Aktienmarkt in diesem Jahr letztlich einschlagen wird, könnte sich nach Einschätzung von Experten erst nach dem Nationalen Volkskongress im März herauskristallisieren. Dann werden die Wachstumsziele und Konjunkturmassnahmen der Regierung bekanntgegeben. Nach den deutlichen Kurseinbrüchen der vergangenen Jahre verbuchte der Shanghai-Composite 2024 ein Plus von mehr als zwölf Prozent. Ein Paket von Konjunkturmassnahmen der Regierung und Zentralbank hatte die Kauflaune gestützt. 

(Reuters)