Es bleibe derzeit auch unklar, wann dieser Zeitpunkt kommen werde, sagte der beim New Yorker Ableger der Notenbank zuständige Manager Roberto Perli am Dienstag. Er verwaltet die im Rahmen von Offenmarktgeschäften erworbenen Wertpapiere und Devisenbestände und ist somit für die praktische Umsetzung der Geldpolitik zuständig: «Wir sind uns weiterhin der Risiken und Ungewissheiten bewusst, die vor uns liegen», betonte Perli.

Irgendwann solle der Bilanzabbau aber verlangsamt und dann gestoppt werden. Dieser Prozess solle jedoch erst dann eingeleitet werden, wenn das Niveau der Reserven im Bankensystem etwas über dem Level liege, das mit «hinreichend» umschrieben werden könne. Die Fed sei zuversichtlich, diesen Übergang reibungslos über die Bühne zu bringen. Doch bislang zeichne sich nicht am Horizont ab, wann der Prozess in Gang komme.

Seit vorigem Jahr hat die Fed im Zuge der Straffung ihrer Geldpolitik auch damit begonnen, ihre aufgeblähte Bilanz abzuschmelzen. Dabei lässt sie Staatsanleihen und hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) ersatzlos auslaufen, die sie während der Corona-Pandemie zur Stützung der Konjunktur in grossem Stil erworben hat. Diese Massnahme soll den Zinserhöhungskurs der Fed flankieren. Bisher hat die US-Notenbank Wertpapiere im Wert von knapp einer Billion Dollar auslaufen lassen, ohne sie zu ersetzen. Ziel des Bilanzabbaus ist es, dem Finanzsystem Liquidität zu entziehen. Damit soll die Wirtschaft gedämpft und der Preisauftrieb gedämpft werden. 

(Reuters)