Dabei profitierte der Konkurrent von Novo Nordisk vor allem vom wichtigsten Treiber, dem Diabetes-Medikament Mounjaro mit dem Wirkstoff Tirzepatid. Der gleiche Wirkstoff steckt im Lilly-Abnehmmittel Zepbound, das in den USA seit November für deutlich mehr Menschen erhältlich ist. Experten rechnen damit, dass dies das bestverkaufte Arzneimittel der Welt wird. Die Ziele für das Gesamtjahr erhöhte der Konzern bei Vorlage der Quartalsbilanz am Donnerstag erneut. Die Aktie steigt nach Börseneröffnung um acht Prozent.

Am Vortag hatte das Papier in New York knapp 2,7 Prozent an Wert verloren, nachdem der dänische Konkurrent Novo Nordisk mit seinen beiden Diabetes- und Gewichtsreduktionsmitteln Ozempic und Wegovy die Erwartungen verfehlt hat. Zudem blickten die Dänen vorsichtiger auf das Wachstum des operativen Gewinns im laufenden Jahr.

Derweil will Eli Lilly nun den Umsatz 2024 auf 45,4 bis 46,6 Milliarden US-Dollar (bis zu 42,7 Mrd Euro) steigern. Das sind jeweils drei Milliarden mehr als zuletzt angepeilt. Im besten Fall würden die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreswert um gut ein Drittel zulegen.

Auch rechnet der US-Pharmakonzern mit noch mehr Gewinn. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll 16,10 bis 16,60 Dollar erreichen. Zuvor hatte das Management hier 13,50 bis 14 Dollar im Visier nach 6,32 Dollar im Vorjahr. Mit seinen neuen Zielen übertraf Eli Lilly die Erwartungen der Analysten deutlich.

Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Jahresvergleich um mehr als ein Drittel auf 11,3 Milliarden Dollar. Zum Gesamtumsatz trug allein Mounjaro mehr als drei Milliarden Dollar bei - das war gut dreimal so viel wie im Vorjahr. Das neue Abnehmmittel Zepbound steuerte bereits gut 1,2 Milliarden Dollar zum Umsatz bei.

Unter dem Strich legte der Gewinn von Eli Lilly in den drei Monaten bis Ende Juni um zwei Drittel auf 2,97 Milliarden Dollar zu. Im Vorjahr hatten sich Belastungen im Zusammenhang mit einer Übernahme niedergeschlagen. Der bereinigte Gewinn je Aktie stieg um 86 Prozent auf 3,92 Dollar.

Eli Lilly konkurriert mit dem dänischen Rivalen Novo Nordisk um die Vorherrschaft auf dem am schnellsten wachsenden neuen Markt der Pharmaindustrie: Medikamente gegen Fettleibigkeit. Der Gesamtmarkt soll bis zum Ende des Jahrzehnts ein Volumen von 130 Milliarden US-Dollar erreichen. Die grösste Schwierigkeit besteht derzeit darin, die starke Nachfrage zu befriedigen.

(AWP)