Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft teilte am Sonntag auf Reuters-Anfrage mit, in der Angelegenheit sei ein Strafantrag wegen Verstosses gegen Wettbewerbs-Gesetze gestellt worden. Für weitere Auskünfte verwies die Behörde auf die Oberstaatsanwaltschaft Zürich. Von den Verwaltern von Greensill war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Wie die "NZZ am Sonntag" berichtete, sind vergangene Woche Büros der Credit Suisse im Zusammenhang mit der Greensill-Pleite durchsucht und Unterlagen beschlagnahmt worden. Das Blatt schrieb unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, dass nicht gegen aktive und ehemalige Mitarbeiter der Schweizer Grossbank ermittelt werde.

Credit Suisse bestätigte Reuters am Sonntag die Hausdurchsuchungen. "Im Rahmen eines behördlichen Verfahrens, das sich nicht gegen die Credit Suisse richtet, hat es Datensicherungen (...) gegeben", teilte die Bank mit. Die Credit Suisse kooperiere mit den Behörden und werde bis auf Weiteres nicht weiter dazu Stellung nehmen, weil es sich um ein laufendes Verfahren handele.

Die Credit Suisse hatte im Frühjahr einen Schlussstrich unter die Fonds-Zusammenarbeit mit Greensill gezogen. Sie löste vier gemeinsam betriebene Lieferketten-Finanzierungs-Fonds mit einem Gesamtvolumen von rund zehn Milliarden Dollar auf. Die Gelder aus der Abwicklung gehen an die Anleger. Vergangene Woche sollten Liquidationserlöse von insgesamt rund 400 Millionen Dollar an die Investoren gehen, hatte Credit Suisse vergangenen Montag mitgeteilt. Mit dieser fünften Ausschüttungs-Tranche steige die Summe der zurückgeführten Mittel auf rund sieben Milliarden Dollar.

(Reuters/AWP/cash)