Die Dufry-Aktie hatte in den letzten Tagen einen sehr schweren Stand. Alleine seit dem vergangenen Freitag errechnet sich ein sattes Minus von etwas mehr als 10 Prozent. Das kommt nicht von ungefähr, ist die Angst vor neuen Reiserestriktionen doch allgegenwärtig.
Belebung ab der zweiten Jahreshälfte
Nun erhält Dufry allerdings Zuspruch – und das aus einer überraschenden Ecke. Goldman Sachs stuft die Aktie des Reisehandelskonzerns aus Basel in einer umfassenden Branchenstudie von "Neutral" auf "Buy" herauf. Und um der Kaufempfehlung den nötigen Nachdruck zu verleihen, veranschlagt die US-Investmentbank neuerdings gar ein 12-Monats-Kursziel von 61 (zuvor 35) Franken. Das entspricht einem rechnerischen Aufwärtspotenzial von ziemlich genau 30 Prozent.
Die Covid-19-Pandemie habe Dufry stark getroffen und dem Unternehmen einen beispiellosen Umsatzrückgang beschert. Dieser Rückgang dürfte sich in der ersten Hälfte dieses Jahres noch fortsetzen, so prognostiziert Goldman Sachs. Für die Zeit danach gehen die Amerikaner jedoch von einer kräftigen Nachfragebelebung aus. Ihres Erachtens sollte die laufende Einführung von Impfstoffen gegen das Virus zu einer Normalisierung des Reiseaufkommens führen. Für das Jahr 2022 trauen sie dem Reisehandelskonzern deshalb immerhin 85 Prozent des 2019 erzielten Jahresumsatzes zu.
Goldman Sachs beinahe alleine auf weiter Flur
Die eigentliche Hauptattraktion dürfte aber die hohe Cashflow-Rendite sein. Goldman Sachs prognostiziert für die Jahre 2020 bis 2023 hohe Renditen zwischen 11 bis 13 Prozent.
Bis Anfang Juli 2019 hatte Goldman Sachs die Aktie sogar noch mit "Sell" eingestuft. Mit ihrer nunmehrigen Kaufempfehlung steht die US-Investmentbank nahezu alleine da. Nur die Bank of America Merrill Lynch preist die Dufry-Aktie auch noch zum Kauf an. Die Rivalin kommt dabei sogar auf ein Kursziel von 70 Franken. Die beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse hingegen sind bloss neutral gestimmt.