Ein Fünfliber wechselte am Freitag nach einer Auktion für 30'000 Franken den Besitzer. «Es ist einer der höchsten Preise, die je für ein Fünffrankenstück an einer Auktion bezahlt worden sind», sagt Marianne Rapp Ohmann, Inhaberin und Geschäftsleiterin des Auktionshauses Rapp in Wil.
Dass ein Fünffrankenstück zum 6000-fachen Preis seines Nennwerts verkauft wird, in durch mehrere Umstände erklärbar. Erstens stammt die Münze aus dem Jahr 1928. In jenem Jahr wurden nur 24'000 Exemplare geprägt. Zum Vergleich: 1926 wurden zwei Millionen, 1925 nahezu drei Millionen Stück hergestellt.
24'000 Stück wären also schon wenig, was für sich genommen schon für einen relativ hohen Seltenheitswert spricht. Hinzu kommt allerdings: Die Münzen wurden 1931 durch eine neue Prägung ersetzt und daraufhin nach und nach aus dem Verkehr genommen. Heute gibt es Schätzungen zufolge noch 200 bis 300 Fünfliber mit Jahrgang 1928. «Viele der Stücke befinden sich in privaten Münzsammlungen oder in Museen», führt Marianne Rapp Ohmann aus.
Zweitens ist der versteigerte Fünfliber 25 Gramm schwer und besteht zu 90 Prozent aus Silber. Folglich beträgt der Feingehalt 22,5 Gramm, sprich: Wer einen solchen Fünffränkler besitzt, hält 22,5 Gramm Silber in Händen. Dies im Unterschied zu aktuellen Prägungen, die aus einer weniger werthaltigen Kupfer-Nickel-Legierung gemacht sind.
Drittens weist der am Freitag versteigerte Fünfliber eine «perfekte Qualität» auf, wie das Auktionshaus in Wil weiter mitteilt. Der Zustand einer Münze ist massgeblich für den Preis, den Sammler bezahlen.
Für Sammler am wenigsten interessant sind Münzen mit teilweise nicht mehr sichtbaren Konturen, bei denen man die Schriftzüge und das Münzmotiv aber noch erkennen kann. Dieser Zustand wird als «schön» bezeichnet. Im Gegensatz dazu schätzen Münzfreunde Stücke sehr, die nur kleinste oder gar keine Spuren durch die Massenbehandlung in der Münzstätte aufweisen, nicht in Umlauf gewesen sind und folglich einwandfreie Qualität aufweisen. Im Jargon spricht man von «Unzirkuliert» oder «Stempelglanz».
Die Preisspanne zwischen einer abgegriffenen, aber noch schönen und einer so gut wie perfekt erhaltenen Münze kann enorm sein - auch ausserhalb von Auktionen. Im Falle des Fünflibers von 1928: 9000 gegenüber 27'500 Franken, wie aus Händlerangaben hervorgeht.
1 Kommentar
Hmmm... 2025 und 2026 wurden Millionen von Fünflibern hergestellt??? Welcome back to the future!