Der Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, habe sich am Mittwoch gegenüber Spendern erstmals offen für einen anderen demokratischen Kandidaten gezeigt, berichtete das Nachrichtenportal «Axios». Wer besser geeignet sein könnte als Biden, liess Schumer dem Bericht zufolge offen. In einer Stellungnahme nach der Veröffentlichung des Axios-Berichts bekräftigte Schumer jedoch seine Unterstützung für Biden. «Wie ich wiederholt öffentlich und privat erklärt habe, unterstütze ich Präsident Biden und setze mich weiterhin dafür ein, dass Donald Trump im November besiegt wird», sagte Schumer in einer von seinem Büro veröffentlichten Erklärung.

Senator Peter Welch forderte unterdessen in einem Gastbeitrag für die «Washington Post» explizit Bidens Rückzug. «Zum Wohle des Landes fordere ich Präsident Biden auf, seine Kandidatur zurückzuziehen», schrieb Welch.

Ein einflussreicher Parteispender berichtete von Plänen führender Demokraten, nach dem Nato-Gipfel besorgte Erklärungen abzugeben, ohne Schumer direkt zu erwähnen. «Es wird ein Blutbad geben», warnte der Insider angesichts des wachsenden Drucks auf Kandidaten selbst in Staaten, die bislang als sicher galten. Die Abgeordneten und Senatoren, die zur Wiederwahl stehen, befürchten, dass Bidens Probleme auch ihre eigenen Wahlchancen negativ beeinflussen könnten.

Zuvor hatten bereits hochrangige Politiker und Prominente Zweifel an den Siegeschancen des Demokraten geäussert, darunter die ehemalige Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, und der Schauspieler George Clooney. Biden selbst hält an seiner Kandidatur für die Präsidentschaftswahl am 5. November fest.

(Reuters)