Die Gesamtzinsen für moderne, voll vermietete Immobilien in den wichtigsten europäischen Städten liegen inzwischen bei 4 Prozent bis 6 Prozent, wie die erste Studie dieser Art der Bayes Business School ergab. Vor einem Jahr seien es noch rund 2 Prozent bis 3 Prozent gewesen, hiess es.

Die Zinserhöhungen zur Eindämmung der Inflation haben den jahrzehntelangen Boom auf den europäischen Immobilienmärkten, der durch billiges Geld angeheizt wurde, zum Stillstand gebracht. Die Bewertungen haben begonnen zu fallen und die meisten Analysten erwarten weitere Probleme am Markt. Vor diesem Hintergrund haben die Banken ihre Kreditvergabebereitschaft reduziert. Für Kreditnehmer mit fälligen Krediten ist dadurch eine grosse Finanzierungslücke entstanden.

Für den europäischen Immobilienmarkt "ist das Niveau der Finanzierungszinsen nicht haltbar und drückt die Immobilienwerte nach unten oder lässt Vermögenswerte und Kreditnehmer auf der Strecke", konstatiert Nicole Lux, Senior Research Fellow an der Bayes Business School. Für Spitzenbüros befänden sich die Immobilienrenditen bei 2,75 Prozent bis 3,5 Prozent.

Bei der Vergabe von Immobiliendarlehen seien die deutschen Banken in Europa die aggressivsten, so die Studie. Sie reichten Kredite von bis zu 80 Prozent des Gebäudewertes aus. An anderen europäischen Märkten seien es indessen nur 60 Prozent.

Für die Analyse kontaktierte Bayes zwischen Dezember und Februar 1100 Kreditinstitute in ganz Europa.

(Bloomberg)