Der US-Dollar gibt am Dienstag gegenüber dem Schweizer Franken weiter nach. Am frühen Dienstag Nachmittag notiert der Greenback 0,75 Prozent tiefer bei 0,89 Franken. Das ist der tiefste Stand seit drei Monaten. Gegenüber dem Euro rückt der Franken ebenfalls vor. Die europäische Einheitswährung verliert 0,25 Prozent auf 0,9376 Franken. 

Grund dafür sind die von den USA ausgelösten Zollstreitigkeiten und die damit verbundenen Sorgen über die Entwicklung der Wirtschaft. Laut US-Medien sind die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zölle für Waren aus Mexiko und Kanada in Kraft getreten. Zudem hat Trump per Dekret angeordnet, die im Februar angeordneten Importzölle auf Waren aus China zu verdoppeln. «Es droht nun ein Handelskrieg mit ungewissen Folgen für die Weltwirtschaft», schrieb Michael Pfister, Ökonom bei der Commerzbank, in einem Kommentar am Dienstag. Die Zölle dürften jedoch nicht nur Kanada, Mexiko und China treffen. Nach Einschätzung von Pfister dürften auch die USA darunter leiden.

«Mit jedem Tag an schwächeren Daten aus der Realwirtschaft erscheint es zumindest fraglicher, ob es die neue US-Regierung mit ihrer derzeitigen Politik erreichen kann, dass die US-Wirtschaft weiterhin ausserordentlich stark wächst und dies die durch die Zölle zunehmenden Inflationsrisiken kaschiert», betont der Commerzbank-Experte.

Die Dekabank verweist auf jüngste US-Konjunkturdaten. Im Februar hatte sich die Stimmung in Industrieunternehmen unerwartet deutlich eingetrübt. Die sich gestern im ISM-Index abzeichnenden Abschwächungstendenzen der US-Wirtschaft sollten sich verstärken», schrieben deren Ökonomen.

Die geostrategischen Risiken für Europa nach dem vorläufigen Aus der militärischen Unterstützung der Ukraine durch die USA konnten den Euro am Dienstag nicht belasten. Analysten der Landesbank Hessen-Thüringen erkennen aber eine «grosse Verunsicherung» am Markt durch geopolitische Risiken, «die durch die Neupositionierung der US-Regierung unter Präsident Trump ausgelöst wurden».

(cash/AWP)