Der Euro hat derweil zum Dollar merklich angezogen und kostet aktuell 1,0580 US-Dollar. Am späten Nachmittag wurde die europäische Gemeinschaftswährung noch zu 1,0550 Dollar gehandelt. Derweil tritt das Euro/Franken-Paar bei Kursen von 0,9312 mehr oder weniger auf der Stelle.
Im Blick stand am Freitag die Inflation in der Eurozone, die im November den zweiten Monat in Folge zugelegt hat. Die Verbraucherpreise stiegen um 2,3 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat. Im Oktober hatte die Inflationsrate bei 2,0 Prozent gelegen. Da Volkswirte diesen Anstieg erwartet hatten, waren die Daten am Devisenmarkt kein grosser Beweger. Vor allem Basiseffekte wurden für den Anstieg verantwortlich gemacht.
Viele Ökonomen erwarten, dass die EZB bei der nächsten Zinssitzung Mitte Dezember ihren Leitzins erneut um 0,25 Prozentpunkte senken wird. Einige Experten spekulieren aber auch angesichts der schwachen Konjunktur auf eine Senkung um 0,50 Prozentpunkte. In den vergangenen Tagen signalisierten verschiedene Vertreter der EZB weitere Zinssenkungen. Über das Tempo der weiteren Schritte gibt es aber unterschiedliche Signale.
Der Experte Greg Fuzesi von der US-Bank JPMorgan untermauerte am Freitag in einer Studie seinen Glauben an eine grössere Zinssenkung. Die Argumente dafür seien unter anderem wegen rückläufiger Einkaufsmanagerindizes stark.
«Trotz der angestiegenen Inflation im November dürfte sich die EZB von ihrem Zinssenkungskurs nicht abbringen lassen», kommentierte Commerzbank-Experte Vincent Stamer. Ein Grund dafür sei, dass die Inflation unter den Erwartungen der EZB liege. Im September habe sie noch eine Inflation im vierten Quartal von 2,6 Prozent erwartet. «Auch im kommenden Jahr wird die tatsächliche Inflation unter den Erwartungen der EZB aus dem September liegen», schrieb Stamer.
(AWP)