Die Aktie der Online-Apotheke DocMorris fallen im frühen Handel um 11,7 Prozent. Zuvor hatte das Unternehmen über die Gewinnzahlen im ersten Semester informiert und einen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben.

Der bereinigte Betriebsverlust (EBITDA) betrug im ersten Semester 20,1 Millionen Franken, wie DocMorris am Dienstag mitteilte. In der Vorjahresperiode hatte das Minus noch bei knapp 21 Millionen gelegen. Der Reinverlust belief sich derweil auf 37,9 Millionen nach einem Minus von 58,2 Millionen im Vorjahr.

Damit fielen die Zahlen der Online-Apotheke aber etwas besser aus als erwartet. Analysten hatten im Vorfeld gemäss AWP-Konsens mit einem Betriebsverlust von 21,7 Millionen und einem Reinverlust von 48,2 Millionen gerechnet.

Die Aktien von DocMorris verlieren im frühen Handel knapp 12 Prozent auf 42,2 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Performance Index (SPI) 0,2 Prozent höher steht. 

E-Rezept-Umsätze steigen

Bereits seit Juli bekannt sind die Umsatzzahlen. Auf Gruppenebene stieg der Umsatz von Januar bis Juni um 5,7 Prozent auf 530,0 Millionen Franken. In Lokalwährungen resultierte ein Plus von 8,4 Prozent. Dabei profitierte die Versandapotheke in erster Linie von der zunehmenden Verbreitung des elektronischen Arztrezepts in Deutschland.

Entsprechend zufrieden zeigt sich DocMorris in der Mitteilung vom (heutigen) Dienstag. Nach den Zuwächsen im ersten Halbjahr sei die Zahl der Neukunden für das E-Rezept auch im Juli gestiegen.

DocMorris profitiert dabei insbesondere von der so genannten CardLink- Lösung. Diese ermöglicht es den Kunden in Deutschland seit Mitte April, das E- Rezept vollständig digital per App einzulösen. Seit dieser Neuerung habe sich die Zahl der Neukunden vervierfacht, heisst es.

Ausblick gesenkt

Aufgrund dieser Neuerung beim E-Rezept habe sich aber die Prognoseunsicherheit erhöht, so die Online-Apotheke. Zudem sei der Marktzugang bis zur CardLink-Lösung nur eingeschränkt möglich gewesen.

Vor diesem Hintergrund senkt DocMorris den Ausblick. Für das laufende Jahr wird nun ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent in Aussicht gestellt. Bisher war ein Wachstum von mindestens 10 Prozent erwartet worden.

Und der Verlust beim bereinigten EBITDA soll 2024 bei rund 50 Millionen Franken liegen. Bisher wurde hier ein Wert zwischen -35 und 0 Millionen erwartet. Mittelfristig strebt DocMorris weiterhin eine EBITDA-Marge von 8 Prozent an.

(AWP)