Die schwedische Online-Apotheke Apotea verzeichnete bei ihrem Debüt in Stockholm am Freitag eine starke Nachfrage. Die Apotea-Aktien stiegen am ersten Handelstag über 40 Prozent und schlossen am Montag nochmals 4 Prozent höher bei 88 Schwedischen Kronen. Der IPO-Preis lag bei 58 Kronen.

Apotea nahm damit 1,64 Milliarden Kronen ein. Es war einer der grössten Börsengänge in Schweden in diesem Jahr.

Apotea wurde 2011 gegründet und ist eine der grössten Apotheken ihrer Art in Schweden. Sie liefert rezeptfreie Produkte und verschreibungspflichtige Medikamente für Menschen und Tiere und bietet auch medizinische Beratung per E-Mail, Online-Chat und Telefon an. Das Unternehmen erwirtschaftete in den zwölf Monaten bis zum 30. September einen Nettoumsatz von 6,3 Milliarden Kronen und hatte eine bereinigte EBIT-Marge von 4,1 Prozent.

Zu den Hauptinvestoren von Apotea zählen laut Bloomberg Capital Group, Nordea Asset Management und Ramsbury Invest, das Investmentvehikel der Gründerfamilie der Modekette H&M. Gegründet wurde Apotea vom 55-jährigen E-Commerce-Unternehmer Pär Svärdson. Er fungierte bereits 1997 als Mitgründer der Online-Buchhandlung Adlibris.

Mit einer Marktkapitalisierung von umgerechnet rund 700 Millionen Franken ist Apotea deutlich grösser als DocMorris, die an der Börse noch 385 Millionen Franken auf die Waage bringt. Apotea könnte für Investoren also eine europäische Alternative werden für die Versandapotheke mit Sitz in Frauenfeld, deren Aktie in diesem Jahr 65 Prozent abgesackt ist.

Der Börsen-Schlingerkurs von DocMorris hat auch den Abstand zum europäischen Branchenprimus grösser werden lassen: Redcare, deren Aktie in diesem Jahr 20 Prozent zugelegt hat, weist derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 3 Milliarden Franken auf.

Daniel Hügli
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