Die Aktie verliert bis um 10.10 Uhr 12,3 Prozent auf 50,90 Franken, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,9 Prozent im Plus ist. Davor hatten die Titel seit Jahresbeginn bereits 21 Prozent verloren. Im Vorjahr hatte sich ihr Wert allerdings fast verdreifacht.

Analysten hatten erwartet, dass DocMorris stärker von einer für Online-Apotheken günstigen Gesetzesänderung in Deutschland profitieren würde. Dank der Gesetzesänderung kann das E-Rezept seit Mitte April volldigital über die DocMorris-App (Cardlink-Lösung) eingelöst werden.

Die Wachstumsdynamik sei enttäuschend angesichts der neuen Cardlink-Lösung sowie der Investitionen in die Markpräsenz verschiedener Vertriebskanäle, heisst es im Kommentar von Baader Helvea. Damit habe DocMorris im Direktvergleich mit dem grossen Konkurrenten Redcare schwächer abgeschnitten.

Auch die ZKB schreibt: Die Dynamik der E-Rezept-Umsätze hätte stärker sein können. Allerdings habe DocMorris auch erst seit der Zulassung der Cardlink-Lösung im April dem Rückgang der papierbasierten E-Rezept-Umsätze entgegenwirken können. Zudem seien im Mai wohl noch viele Deutsche in den (Pfingst-)Ferien gewesen, wodurch weniger Arzttermine wahrgenommen worden seien, so der zuständige Analyst.

Als «Lichtblick» bezeichnet der ZKB-Experte zudem die Marktanteilsgewinne und den Neukundenzulauf beim E-Rezept. Dem Unternehmen zufolge ist es seit April nämlich zu einer Verdreifachung der Neukunden gekommen, und der Marktanteil habe sich (ohne papierbasierte E-Rezepte) im ersten Halbjahr verdoppelt.

Insgesamt sähen die Anteilsgewinne ermutigend aus, heisst es auch bei Octavian. Es sei in der Einführungsphase aber noch zu früh, um eindeutige Schlussfolgerungen zu ziehen, so die zuständige Analystin weiter. Und auch für das zweite Halbjahr rechnet sie noch mit einer eher geringen Visibilität auf die Wachstumsdynamik beim E-Rezept.

(AWP)