Auf Wochensicht sank die Aktie des Derivatespezialisten Leonteq rund 15 Prozent. Kaum eine andere Schweizer Aktie schnitt so schlecht ab. Und so sind die Leonteq-Titel bei knapp über 20 Franken auf ein Allzeittief gefallen. Zur Erinnerung: Vor einem Jahrzehnt bezahlte man für eine Leonteq-Aktie noch über 230 Franken.

Grund für den Kurssturz dieser Woche ist eine Intervention der Finanzmarkaufsicht Finma. Leonteq habe im Zusammenhang mit dem Vertrieb von Finanzmarktprodukten durch einige Distributoren im Ausland in «schwerer Weise» gegen ihre Risikomanagement-Pflichten sowie Gewährspflichten verstossen, teilte die Finma am Donnerstag mit. Sie habe entsprechend «Massnahmen zur Wiederherstellung des ordnungsgemässen Zustands» angeordnet.

Der Vorgang wirkt sich auch auf das Geschäftsergebnis aus. Leonteq erwartet nun für das Gesamtjahr 2024 einen Gewinn vor Steuern im einstelligen Millionenbereich. Bis anhin wollte das Unternehmen den Reingewinn aus dem Vorjahr - mehr als 20 Millionen Franken - übertreffen.

Wie die Zürcher Kantonalbank in einem Kommentar schreibt, dürften sich Hoffnungen auf ein positiveres Umfeld für strukturierte Produkte nach den US-Wahlen nicht bewahrheitet haben. Auch dies wird der Aktie zugesetzt haben. Die ZKB stuft Leonteq mit «Martgewichten» ein.

Eine Herabstufung ist am Freitag gefolgt. Der zuständige Analyst von Research Partners ging von «Buy» auf «Hold» und fuhr das Preisziel von 40 auf 22 Franken zurück. Damit unterbietet er den Konsens, der die Leonteq-Aktie bei fast 42 Franken sieht. Dieses durchschnittliche Kursziel lässt auf ein über 100-prozentiges Gewinnpotenzial schliessen. Es gibt keine Verkaufsempfehlung. Neben einem Buy-Rating überwiegen die Hold-Ratings. So gesehen kann die Aktie im Depot bleiben, wenn sie schon drin ist.

(cash)