Dividenden-Aktien sind im diesjährig volatilen Marktumfeld eine Möglichkeit, passives Einkommen zu erzielen und gleichzeitig das Portfolio etwa gegen unten abzusichern. Denn oftmals weisen dividendenstarke Unternehmen auch eine solide Bilanz mit vergleichsweise hohen Eigenkapitalquoten, einer niedrigen Verschuldung und einer guten Cash-Position auf. Gute Dividendenzahler finden Anlegerinnen und Anleger nicht nur in der Schweiz, sondern auch anderswo. In Europa, in Asien oder den USA.

Diese Beständigkeit von Dividendenaktien illustriert der "Stoxx Global Select Dividend 100 Index", der seit seit Jahresbeginn nur 3,4 Prozent verloren hat. Er umfasst die Aktienwerte von 100 Grossunternehmen aus dem Index Stoxx Global 1800 mit der höchsten Dividendenrendite in Nord- und Südamerika sowie in Asien und Europa. Der Index enthält zudem ausschliesslich Unternehmen, deren Dividende in den vergangenen fünf Jahren nicht gesunken ist. Betrachtet man allein die Gesamtrendite des Index, steht ein Kursplus von 1 Prozent zu buche.

Ein Kauf könnte für Anlegerinnen und Anleger insbesondere bei diesen 10 globalen Dividenden-Aktien interessant sein:

1) IBM: Hightech mit Dividende

Die Tech-Aktie IBM überrascht dieses Jahr an der Börse positiv. Während der Gesamtmarkt gemessen am Nasdaq 22 Prozent verlor, steht der IBM-Titel nur gut 2 Prozent tiefer. Das IT-Urgestein steigert seit 26 Jahren die Dividende jährlich und gilt damit als sogenannter Dividenden-Aristokrat. Die Ausschüttungsrendite beträgt 5,1 Prozent. Das vorwärtsgerichtete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist mit 14 für einen Tech-Titel relativ tief.

Kursentwicklung der Aktien von IBM seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

IBM profitiert von florierenden Umsätzen seiner Cloud-Dienste und ist neben Google in der Zukunftstechnologie Quantencomputer führend. Der Konzern ist einer der weltweit grössten Anbieter in den Bereichen Informationstechnologie - Hardware, Software und Services - und e- Business-Lösungen. Für das laufende Jahr erwarten die US-Amerikaner ein Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich.

2) Orange: Kursplus symbolisiert Resilienz

Der französische Telekommunikationskonzern Orange bietet eine Dividendenrendite von 6,9 Prozent und trotzt dem konjunkturellen Gegenwind dank guter Geschäfte in Afrika und im Nahen Osten. Der Zusammenschluss mit dem spanischen Rivalen Masmovil dürfte zusätzlich positive Impulse liefern. Die Aktie liegt knapp 8 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Investments in Telekom-Werte wie Orange sind relativ konjunkturunabhängig, vergleichbar mit Aktien von Konsumgüterherstellern oder Energieversorgern. Sie eigenen sich auch für konservative Anlegerinnen und Anleger.

3) BMW: Hohe Profitabilität und tiefe Bewertung

Die Vorzugsaktien des Münchner Autobauers verlieren mit minus 6 Prozent seit Jahresbeginn deutlich weniger als der Gesamtmarkt. Der deutsche Leitindex Dax hat inderselben Zeitperiode um 18 Prozent korrigiert. Die Dividendenrendite liegt bei 8,5 Prozent. Der Titel ist mit einem vorwärtsgerichteten KGV von 3 beinahe schon irrwitzig tief bewertet.

Kursentwicklung der Vorzugsaktien von BMW seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

BMW verfügt dank der Verschiebung hin zu teureren Modellen über eine hohe Profitabilität. Die duale Strategie mit Elektro und Verbrennern sorgt für Stabilität im Geschäftsverlauf. Analysten gehen davon aus, dass die Produktionszahlen nach Versorgungsengpässen im ersten Halbjahr in den kommenden Monaten steigen werden.

4) Exxon Mobil: Rekordgewinne befeuern Aktie

Die Aktien des US-Ölkonzerns Exxon Mobil sind dieses Jahr um 60 Prozent in die Höhe geschnellt. Trotz des starken Kursanstiegs ist die Bewertung mit einem vorwärtsgerichteten KGV von knapp 8 nicht wirklich hoch. Die im Zuge des Ukraine-Kriegs stark gestiegenen Öl- und Gaspreise sorgen für Gewinne in Rekordhöhe - 17,9 Milliarden Dollar im ersten Halbjahr. Damit sind die milliardenschweren Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen - die Ausschüttungsrendite beträgt 3,6 Prozent - langfristig gesichert. Seit 40 Jahren erhöht zudem der Ölkonzern die Auszahlungen jährlich und gehört damit zu illustren Klasse der Dividenden-Aristokraten.

5) Grupo ACS: Bauaktie mit grossem Aufwärtspotenzial

Real-Madrid-Präsident Florentino Pérez ist Gründer und CEO von Grupo ACS (Actividades de Construcción y Servicios). Der spanische Baukonzern gehört zu den grössten Branchen-Playern in Europa und überraschte zuletzt beim Gewinn und Umsatz positiv, was die Aktie aber nicht wirklich befeuert hat. Seit Jahresbeginn steht vielmehr ein Kursminus von knapp 6 Prozent zu Buche.

Kursentwicklung der Aktien von Grupo ACS seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Die Aktie ist vielmehr wegen der Dividendenrendite von 6,9 Prozent für Anlegerinnen und Anleger interessant. Grupo ACS dürfte von den europäischen Infrastrukturprojekten in Solar- und Windenergie langfristig profitieren. Die von Bloomberg befragten Analysten sind in der absoluten Mehrheit - elf von 18 - bullish für die Aktie und sehen diese im Durchschnitt knapp 37 Prozent höher.

6) JFE Holdings: Stahlproduzent mit grosszügiger Dividendenpolitik

Mit gut 64'000 Mitarbeitern ist JFE Holdings einer der grössten Stahlproduzenten weltweit und wartet mit einer Dividendenrendite von 8 Prozent auf. Weitere Geschäftsbereiche des japanischen Konzerns sind Ingenieurkonstruktionen, Logistik und Chemie. Die Aktie ist dieses Jahr noch nicht auf Touren gekommen und verharrt mit einem Kursplus von 2 Prozent mehr oder weniger auf dem Niveau von Anfang Januar. Der Titel ist mit einem vorwärtsgerichteten KGV von 5 sehr tief bewertet, bietet sich aber aufgrund der Zyklizität des Geschäftsmodells nur bedingt bereits jetzt als Kauf an.

7) Coca-Cola: Warren Buffett setzt seit 1989 darauf

Der Getränkekonzern Coca-Cola, der sich seit 1989 im Aktienportfolio der Anlegerlegende Warren Buffett befindet, ist ein Garant für solides Wachstum und gilt seit Jahrzehnten als Dividenden-Aristokrat. Die Ausschüttungsrendite beträgt 2,8 Prozent. Von April bis Juni zog der Umsatz beim Getränkehersteller um 16 Prozent an. Gleichzeitig wurde die Jahresprognose für das organische Wachstum deutlich angehoben.

Kursentwicklung der Aktien von Coca-Cola seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Die Aktie befindet sich trotz der diesjährigen Börsenturbulenzen und seit dem Corona-Einbruch 2020 in einem ungebrochenen Aufwärtstrend. Das diesjährige Kursplus beträgt knapp 7 Prozent. Laut Daten von Bloomberg haben 20 von 28 Analysten ein "Buy"-Rating für die Aktie stehen. Einziger Wermutstropfen: Das von den Analysten gesehene Aufwärtspotenzial beträgt im Durchschnitt nur 9 Prozent.

8) A. P. Moller-Maersk: Hohe Ausschüttungen bei der weltgrössten Containerschiffsreederei 

Die Dividendenrendite bei A. P. Moller-Maersk liegt bei 14 Prozent. Die grösste Containerschiffsreederei der Welt erwartet für das Gesamtjahr 2022 trotz weltweiter Konjunkturabschwächung einen Rekordgewinn von 31 Milliarden Dollar. Die Bewertung der Aktie ist wegen des diesjährigen Kursrückgangs von 24 Prozent mit einem vorwärtsgewandten KGV von 1 auf einem Allzeittief und bietet sich für eine langfristige Investition im Transportsektor an.

9) Amgen: Basisinvestment im Biotech-Sektor

Der US-Biotechnologiekonzern Amgen beweist seine defensiven Qualitäten dieses Jahr an der Börse mit steigenden Kurse. Plus 7 Prozent. Als langjähriger Marktführer in der Biotech-Branche ist das Unternehmen gut positioniert, um trotz der jüngsten Herausforderungen weiterhin innovativ zu sein und seine Umsätze und Erträge langfristig zu steigern. Die Dividendenrendite ist mit 3,2 Prozent eher bescheiden, doch der Aktienkurs dürfte sich dank anhaltend starken Umsatzwachstums weiter nach oben orientieren.

Kursentwicklung der Aktien von Amgen seit Jahresbeginn (Quelle: cash.ch).

Die Aktie könnte in den nächsten Monaten weiteren Rückenwind erhalten: Amgen legt insgesamt vier Milliarden Dollar für das Biotech-Unternehmen Chemocentryx auf den Tisch. Analysten gehen auch davon aus, dass Amgen darüber hinaus weitere Deals abschliessen wird, verfügt das Unternehmen insgesamt über rund 5,2 Milliarden Dollar an Cash. Die Aktie des Biotech-Giganten bleibt ein Basisinvestment in einem Sektor, der grundsätzlich in einer Börsenbaisse zu den Verlierern gehört.

10) Xinyi Glass: Kurseinbruch als Chance

Das chinesische Unternehmen Xinyi Glass mit Hauptsitz in Hongkong produziert Floatglas, Autoglas und Bauglas. Zu den Kunden zählen Automobilkonzerne wie Ford, General Motors und Volkswagen. Da die Aktie seit Jahresbeginn mit minus 22 Prozent deutlich an Wert eingebüsst hat, ist die erwartete Dividendenrendite auf 7,6 Prozent gestiegen. Die Mehrheit der Analysten bleiben langfristig optimistisch für den Titel und sehen gemäss Daten von Bloomberg im Durchschnitt ein Aufwärtspotenzial von 29 Prozent.

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