Damit reagiert die Regierung in Peking am Dienstag auf die tags zuvor von US-Präsident Donald Trump angekündigten Zusatzzölle von zehn Prozent auf Waren aus der Volksrepublik. Nachfolgend eine Übersicht, wozu diese Metalle gebraucht werden und wer sie hat:
WOLFRAM
Dieses ultraharte Metall wird in seiner Festigkeit nur von Diamanten übertroffen. Verwendet wird es hauptsächlich für die Herstellung von Produkten wie Artilleriegranaten, Panzerungen und Schneidwerkzeugen. Etwa 60 Prozent des US-Verbrauchs entfallen auf die Herstellung von Wolframkarbid. Dieses äusserst widerstandsfähige Material wird im Baugewerbe, in der Metallverarbeitung und bei Öl- und Gasbohrungen eingesetzt.
Wie bei vielen anderen wichtigen Mineralien dominiert China die Produktion und den Export von Wolfram. 2023 produzierte die Volksrepublik mehr als 80 Prozent des weltweiten Angebots. Weitere wichtige Exporteure sind Vietnam, Russland, Südkorea und Spanien. Nach Angaben der wissenschaftlichen Behörde U.S. Geological Survey (USGS) wird Wolfram in den Vereinigten Staaten seit 2015 nicht mehr kommerziell abgebaut.
INDIUM
Indium ist über ein veredeltes Produkt namens Indiumzinnoxid ein wichtiger Bestandteil von Smartphone-Bildschirmen und TV-Displays. Ein separates Indiumprodukt wird auch in der Glasfasertechnologie verwendet. Der Ausbau der Mobilfunknetze der fünften Generation (5G) hat zu einer grösseren Nachfrage nach Indium geführt.
Wie bei Wolfram ist China auch hier der führende Produzent. Nach USGS-Angaben entfallen 70 Prozent der weltweiten Gesamtmenge aus der Volksrepublik. Seit September 2024 stammte ein Viertel der US-Indiumimporte aus China. Andere wichtige Abnehmer sind Japan und Südkorea, so das britische Beratungsunternehmen Project Blue.
BISMUT
Dieses chemische Element wird in Lötmitteln, Legierungen, metallurgischen Zusätzen, Medikamenten und in der Atomforschung verwendet. Nach Angaben von USGS haben die USA 1997 die Produktion von primär raffiniertem Bismut eingestellt. Sie sind nun in hohem Masse von Importen abhängig.
USGS zufolge entfielen auf China im vergangenen Jahr mehr als 80 Prozent der weltweiten Bismutproduktion von rund 13.000 Tonnen. Südkorea und Laos sind weitere wichtige Erzeuger.
TELLURIUM
Tellur ist zumeist ein Nebenprodukt der Kupferraffination. Es wird in der Metallurgie, für Solarpaneele, Speicherchips und andere Produkte verwendet.
Nach Angaben des USGS produzierte China im vergangenen Jahr etwa drei Viertel des weltweit raffinierten Telluriums. In den USA gibt es zwei Raffinerien, die das Vorprodukt Kupfertellurid herstellen. Das wird dann zur Weiterverarbeitung nach Übersee verschifft. Die meisten Produkte, die Tellur verwenden, sind auf die Einfuhr des Metalls angewiesen.
MOLYBDÄN
Molybdän wird in erster Linie zur Verstärkung und Härtung von Stahllegierungen verwendet. Diese werden dadurch hitze- und korrosionsbeständiger. Es wird auch in Schmiermitteln, Pigmenten und als Katalysator in der Erdölindustrie eingesetzt.
Laut USGS entfielen im Jahr 2024 etwa 40 Prozent der weltweiten Produktion auf China. Aus den USA kommen demnach etwa zwölf Prozent.
(Reuters)