Mit einem Kursplus von knapp 8 Prozent seit Anfang Januar führt die Aktie von Zurich Insurance die diesjährige Gewinnerliste bei den Unternehmen aus dem Swiss Market Index (SMI) unangefochten an. Den Dividendenabgang vom April aufgerechnet liegt das Plus gar bei fast 13 Prozent. Auf dem zweiten und dritten Platz folgen die Aktien von Holcim (+2 Prozent) und Novartis (+0,7 Prozent).

Börsenbeobachter sind zuversichtlich, dass der Aktie von Zurich Insurance die diesjährige SMI-Goldmedaille so gut wie sicher ist. Dabei stützen sie sich unter anderem auf den insgesamt soliden Zwischenbericht nach neun Monaten ab.

Nach einem Rücksetzer bis auf 426,70 Franken verliert die Zurich-Aktie zur Stunde noch 1,4 Prozent auf 430 Franken.

Nicht nur die Bruttoprämien im Nichtleben-Geschäft, auch die Bruttoprämien bei der US-Tochter Farmers wachsen im Jahresvergleich etwas stärker als von Analysten erhofft. Die Prämienentwicklung im Leben-Geschäft wird den Erwartungen hingegen nicht ganz gerecht.

Für Gesprächsstoff sorgt auch die SST-Quote. Diese liegt Ende September bei geschätzten 252 Prozent, was einem Rückgang gegenüber den 262 Prozent von Mitte Jahr entspricht. Einige Analysten hatten mit einer weiteren Verbesserung bei der SST-Quote auf 266 Prozent gerechnet. Die Kennzahl misst das regulatorische Überschusskapital. Ihr wird deshalb eine hohe Bedeutung bei der Dividendenpolitik sowie bei möglichen weiteren Aktienrückkäufen zuteil.

Eine Verkaufsempfehlung trifft ein

Die britische Barclays bezeichnet den Zwischenbericht insgesamt zwar als solide, macht gerade bei der rückläufigen SST-Quote einen gewissen Erklärungsbedarf aus. Auch in Sachen Prämienerhöhungen hatte sich die Grossbank rückblickend mehr erhofft. Dennoch hält sie an der "Overweight" lautenden Kaufempfehlung sowie am Kursziel von 532 Franken fest.

Die Landesbank Baden-Württemberg zögert nicht lange und stuft die Aktie von "Halten" auf "Verkaufen" herunter. Gleichzeitig streicht sie das Kursziel auf 420 (zuvor 450) Franken zusammen. Die begründet diesen Schritt mit der im Branchenvergleich hohen Bewertung.

Für die Bank Vontobel bewegt sich der Zwischenbericht hingegen im Rahmen der eigenen Erwartungen. Über die etwas schwächere SST-Quote blickt sie dabei grosszügig hinweg, sei diese absolut betrachtet doch immer noch sehr stark. Vontobel stuft die Aktie wie bis anhin mit "Hold" und einem Kursziel von 486 Franken ein.

Interesse gilt nun dem Investorentag

Auch Kepler Cheuvreux lässt sich von der SST-Quote nicht ins Bockshorn jagen. Der Broker geht sogar davon aus, dass die Markterwartungen im Anschluss an den Zwischenbericht etwas steigen werden. Er preist die Aktie deshalb weiterhin mit einem Kursziel von 550 Franken zum Einstieg an.

Wichtige Erkenntnisse zur künftigen Ausschüttungspolitik sowie neue Finanzziele verspricht der diesjährige Investorentag der Versicherungsgruppe vom 16. November. Man erhofft sich spätestens dann neue Kursimpulse für die Zurich-Aktie.