Der Mai hat für die Aktie des Reisedetailhändlers Dufry nicht gut begonnen. Denn obwohl in Europa langsam die Reisezeit wieder anbricht, belaufen sich die Kursverluste seit Ende April auf fast 12 Prozent.

Die Hoffnung auf eine rasche Belebung des Tagesgeschäfts in der Ära nach Covid-19 schwinde, wie aus den Handelsräumen hiesiger Banken verlautet. Die Pandemie setzte dem Unternehmen aus Basel in den letzten zwei Jahren sichtlich zu.

Kursziel passt nicht zur Warnung

In einem Kommentar aus dem Hause UBS warnen die Autoren nun aber noch vor einem ganz anderen, neuen Risiko. Wie eine Umfrage der Grossbank bei 6500 Konsumentinnen und Konsumenten weltweit ergeben hat, vergleichen mittlerweile nicht weniger als 40 Prozent der Befragten die Preise an den Verkaufsstellen vor Ort mit Online-Angeboten.

Den Autoren zufolge ist diese Entwicklung neu und eine Gefahr für Betreiber von Zollfreiverkaufsstellen wie Dufry. Sie sehen denn auch Gefahren für das Basler Unternehmen ausgehen, sollten sich die Konsumentinnen und Konsumenten künftig preissensitiver verhalten.

Da überrascht es nicht, dass die Autoren des Kommentars mit ihren Gewinnerwartungen für die kommenden Jahre um bis zu 25 Prozent unter den durchschnittlichen Schätzungen der Analysten bei anderen Banken liegen. Im 46 Franken lautenden 12-Monats-Kursziel spiegelt sich dieses überraschenderweise allerdings nicht wider, verspricht dieses doch eigentlich kräftig steigende Notierungen. Dass die Dufry-Aktie bei der UBS bloss mit "Neutral" eingestuft wird, irritiert da schon ein bisschen.

Warten auf die Ergebnisveröffentlichung von kommender Woche

Gut kommt die Aktie insbesondere in amerikanischen Bankenkreisen an. Erst kürzlich reduzierte die US-Investmentbank Goldman Sachs ihr 12-Monats-Kursziel zwar auf 60 (zuvor 70) Franken, bekräftigte gleichzeitig aber ihre Kaufempfehlung (cash berichtete).

Auch die Bank of America traut der Aktie des Reisehandelskonzerns deutlich höhere Kurse zu. Die Schweizer Banken, unter ihnen Vontobel oder die Credit Suisse, sind da wie auch die UBS um einiges zurückhaltender.

Wichtige Erkenntnisse verspricht der kommende Donnerstag. An diesem Tag wird Dufry das Ergebnis für die ersten drei Monate dieses Jahres vorlegen. Vontobel geht im Jahresvergleich von mehr als einer Umsatzverdoppelung auf 1,09 Milliarden Franken aus. Die Zürcher Bank weist darauf hin, dass das erste Quartal aufgrund saisonaler Gegebenheiten nicht als besonders umsatzstark gilt. Vontobel stuft die Aktie mit "Hold" ein.