Der Swiss Market Index (SMI) hat eine miese Woche hinter sich. Das Minus beträgt satte 3,5 Prozent. Doch am schlechtesten von allen SMI-Unternehmen erging es bis am frühen Freitagnachmittag der UBS: Die Aktien der Grossbank sanken 6,8 Prozent auf 26,60 Franken. Damit bleibt ein Zuwachs seit Anfang Januar von noch drei Prozent übrig.

Ein Ereignis hat die UBS in den vergangenen Tagen speziell betroffen. Die US-Notenbank Fed hat zwar eine weitere Zinssenkung vorgenommen, aber deutlich zaghaftere Schritte als bislang angenommen in Aussicht gestellt. Neu wird für 2025 nur noch mit zwei statt wie bisher mit vier Zinssenkungen gerechnet. So dürfte der geldpolitische Schlüsselsatz um 50, nicht um 100 Basispunkte weiter fallen.

Für Banken ist dies ein zweischneidiges Schwert. Weniger tiefe Zinsen lassen einerseits auf weniger Margendruck hoffen. Andererseits hemmen sie das Vermögensverwaltungsgeschäft respektive die Einnahmen daraus. Von beiden Einflüssen hat diese Woche offensichtlich der zwei überwogen. Am Donnerstag, dem Handelstag nach der Fed-Zinssitzung, büssten die UBS-Valoren 3,3 Prozent ein, während der Gesamtmarkt ein Minus von knapp zwei Prozent verzeichnete.

Kaum Impluse kamen hingegen von Analysten. Am Freitag hat Morgan Stanley das Kursziel leicht auf 38 Franken gesenkt und die Kaufempfehlung bestätigt. Der Kursverfall setzt sich am letzten Handelstag der Woche jedoch fort. Dies mit einer Nuance: Nach dem Bericht der parlamentarischen Untersuchungskommission zum Credit-Suisse-Untergang hat sich eine gewisse Erleichterung breitgemacht. Die UBS-Aktie kletterte am frühen Nachmittag 38 Rappen nach oben. Der Bericht war lange erwartet worden. Dass er nun vorliegt, schafft Klarheit.

Generell jedoch geht die Aufarbeitung des CS-Scheiterns in der Branche mit der Sorge einher, die Kapitalvorschriften für systemrelevanten Banken könnten verschärft werden. In dieser Frage ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.

Reto Zanettin
Reto ZanettinMehr erfahren