Dies steht im krassen Gegensatz zum letzten Jahr, als die boomenden Märkte die Zahl der vermögenden Personen weltweit um etwa 8 Prozent ansteigen liessen, wie aus einem am Dienstag veröffentlichten Bericht von Capgemini World Wealth hervorgeht.

Die Daten zeigen, dass die Reihen der Reichen in Nordamerika um 13 Prozent wuchsen, im asiatisch-pazifischen Raum hingegen nur um 4,2 Prozent und damit weniger als in Europa. In den letzten zehn Jahren hatten sie das Wachstum der Reichen noch dominiert.  

Chinas hartes Durchgreifen gegen Technologieunternehmen und ein sich abkühlender Immobilienmarkt waren zum Teil die Ursache dafür, aber auch die heftigen Zuwächse am US-Aktienmarkt, die dazu beitrugen, alles von Kryptowährungen bis hin zu Immobilienwerten aufzublähen.

Diese Entwicklung kehrt sich angesichts der anziehenden Inflation und Sorgen über das Ausmass der Zinsanhebungen der Federal Reserve nun rasch um.

Dennoch veranschaulicht der Capgemini-Bericht, wie sehr die Corona-Pandemie und die geldpolitische Reaktion darauf der Wirtschaftselite zugutekam, und wo sie überwiegend ansässig ist.

Die USA, Japan, China und Deutschland gehören weiterhin zu den Ländern, in denen die meisten Wohlhabenden der Welt leben. Laut dem Capgemini-Bericht sind in diesen vier Ländern fast 64 Prozent der vermögenden Privatpersonen ansässig.

Sehr Reiche profitieren am meisten

Unter den vermögenden Privatpersonen weltweit profitierten die sehr Reichen am meisten. Bei Personen mit einem investierbaren Vermögen von 30 Millionen Dollar oder mehr wuchs der Reichtum im Vergleich zu 2020 um 9,6 Prozent und damit am kräftigsten unter den im Bericht untersuchten Gruppen. Diejenigen mit 1 bis 5 Millionen Dollar - definiert als "Millionäre von nebenan" - verzeichneten mit 7,8 Prozent das niedrigste Vermögenswachstum.

Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Frauen in den nächsten zwei Generationen 70 Prozent des weltweiten Vermögens erben werden. Der enorme Reichtum, der durch die enormen Bewertungen von Technologieunternehmen und Start-ups entstanden ist, hat auch zu mehr jungen reichen Einzelpersonen geführt, auch im Kryptobereich.

Dieser rasante Aufstieg steht nun allerdings auf der Kippe, da Bitcoin, Ether und der Rest der Kryptowährungsbranche ins Straucheln geraten sind und Tech-Startups feststellen müssen, dass die Beschaffung von neuem Kapital sehr viel teurer wird.

(Bloomberg)