Der Vermögensverwalter Vontobel hat die Nachfolge den langjährigen CEO Zeno Staub an der Spitze des Unternehmens geregelt. Zwei Co-Chefs werden Vontobel in Zukunft leiten, beide kommen aus der Bank. Christel Rendu de Lint, Leiter Investments, und Georg Schubiger, Head Wealth Management, werden per Anfang 2024 als Co-CEO die Führung bei Vontobel übernehmen. 

Im Mai 2023 hatte Vontobel mitgeteilt, dass Zeno Staub spätestens zur kommenden Generalversammlung im nächsten April nach 12 Jahren als CEO zurücktreten werde. 

Die interne Lösung habe sicher den Vorteil, dass sich die Co-CEO nicht in Vontobel einarbeiten müssten und die Kunden und Mitarbeitenden von Vontobel bereits kennten, schreibt die Zürcher Kantonalbank in einem Analystenkommentar. "Andererseits erachten wir die Aufteilung der Verantwortlichkeiten als suboptimal. Wenn in Gesellschaften Co-CEOs tätig sind, führt eine solche Konstellation oft zu unnötigen Reibungsverlusten und längeren Entscheidungswegen" Zudem habe Vontobel die Chance verpasst, einen CEO mit Format und externem Leistungsausweis zu engagieren; frischer Wind hätte gutgetan, so die ZKB.

Die Bank Vontobel hatte im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die Bank musste untere anderem beim ehemaligen Zugpferd Asset Management erneut Abflüsse vermelden.

Die Aktie von Vontobel hat nicht erst in letzter Zeit die Investoren arg enttäuscht. In den letzten zwölf Monaten beträgt der Kursrückgang fast 12 Prozent. Die Aktie des Lokalrivalen Julius Bär hat in der gleichen Zeit 8 Prozent zugelegt. Seit Anfang September 2021, als die Vontobel-Aktie zwischenzeitlich ein 20-Jahres-Hoch erreicht hatte, ist der Titel fast 40 Prozent zusammengesackt.

Investoren sind am Dienstag nach der Ankündigung betreffend neuer CEO vorerst skeptisch. Die Aktie von Vontobel fällt im frühen Handel bis 1,7 Prozent auf 53,40 Franken. 

Daniel Hügli
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