In ausnahmslos allen Fällen hat der 77-Jährige seine Unschuld beteuert und wiederholt von einer politisch motivierten Hexenjagd gesprochen.

Angriff auf das Kapitol

Am 6. Januar 2021 stürmten nach einer Trump-Kundgebung seine Anhänger das Kapitol. Sie wollten verhindern, dass der Kongress Joe Bidens Sieg bei der Wahl 2020 bestätigt. Trump muss sich im Zusammenhang mit diesen Vorgängen vor einem Bundesgericht verantworten. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, sich mit sechs Personen verschworen zu haben, um das Wahlergebnis abzuändern. Vor dem Obersten Gericht ist für den 25. April eine Anhörung zur Frage seiner Immunität angesetzt. Ein Bundesgericht hat Trumps Darstellung zurückgewiesen, er könne als Ex-Präsident nicht haftbar gemacht werden.

Zurückgehaltene Regierungsdokumente

Bei einer Durchsuchung von Trumps Anwesen in Florida im August 2022 beschlagnahmte die Bundespolizei FBI 13.000 Dokumente. Etwa 100 davon waren als Verschlusssache markiert und einige als streng geheim. Trump wurde im Juni 2023 wegen des unrechtmässigen Besitzes von Dokumenten zur nationalen Sicherheit angeklagt. Er soll sie widerrechtlich behalten haben, als er das Weisse Haus verliess und anschliessend Ermittler dazu belogen haben. Wann das Hauptverfahren beginnt, ist unklar. Der Sonderermittler Jack Smith will im Juli beginnen, Trump hat August vorgeschlagen.

Ringen um Wahlausgang in Georgia

Bei der Wahl 2020 setzte sich der damalige Herausforderer und anschliessende Wahlsieger Biden unter anderem in Georgia gegen Trump durch. Trump soll versucht haben, im Nachhinein das Ergebnis in dem Bundesstaat umzudrehen. Wann das Verfahren gegen Trump und seine 18 Mitangeklagten beginnt, ist unklar. Es hat sich verzögert wegen Vorwürfen, eine Affäre zwischen der Staatsanwältin Fani Willis und einem ihrer Mitarbeiter sei ein Interessenkonflikt. Dies wies der Richter im März zurück.

New Yorker Schweigegeld-Fall

Die Geschworenen einer New Yorker Grand Jury haben Trump angeklagt, vor der Wahl 2016 Geschäftsunterlagen im Zusammenhang mit einer Schweigegeldzahlung an einen Pornostar gefälscht zu haben. Sein ehemaliger Anwalt Michael Cohen zahlte demnach Stormy Daniels 130.000 Dollar für ihr Schweigen über eine sexuelle Begegnung mit Trump. Diese soll nach ihrer Darstellung 2006 stattgefunden haben. Trump hat bestritten, eine sexuelle Begegnung mit Daniels gehabt zu haben, räumte jedoch ein, Cohen für seine Zahlung an sie erstattet zu haben. Der Prozess war für den 25. März angesetzt, wurde dann auf Ende April verschoben.

Klage in New York zu mutmasslichem Betrug

Der New Yorker Richter Arthur Engoron sprach Trump im September 2023 des Betrugs schuldig. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm unter anderem vorgeworfen, sein Vermögen aufgebläht zu haben, um etwa günstiger an Kredite zu kommen. Im Februar setzte der Richter die Strafe auf 354,9 Millionen Dollar plus Zinsen fest. Die Summe belief sich am 22. Februar auf 454,2 Millionen Dollar. Das Gericht hat Trump bis zum 25. März Zeit gegeben, um eine Sicherheitsleistung zu erbringen. Trump hat Berufung eingelegt.

New Yorker Verleumdungsklagen

Ein Bundesgericht in Manhattan hat Trump des sexuellen Missbrauchs der Schriftstellerin E. Jean Carroll in den 90er Jahren und anschliessende Verleumdung in den Jahren 2019 und 2022 schuldig gesprochen. Er wurde in diesem Zusammenhang im Mai 2023 von Geschworenen zur Zahlung von fünf Millionen Dollar und am 26. Januar von einer anderen Jury zu 83,3 Millionen Dollar verurteilt. Auch hier hat Trump Berufung eingelegt.

(Reuters)