Die allererste Rolex „Rainbow“ Daytona Chronographenuhr kommt am 8. November in Genf unter den Hammer. In einem ungewöhnlichen Schritt hat das Auktionshaus Phillips beschlossen, keinen hohen Schätzwert für das Stück festzulegen, sondern erwartet, dass es für mindestens 3 Millionen Schweizer Franken (3,5 Millionen Dollar) verkauft wird.

Laut Phillips handelt es sich bei der Uhr um das allererste Exemplar mit dem berühmten Regenbogenmuster, das von der Schweizer Uhrenmanufaktur hergestellt wurde. Der Zeitmesser, dessen Lünette mit mehrfarbigen Saphirsteinen besetzt ist, befindet sich seit fast zwei Jahrzehnten in einer Privatsammlung.

„Diese Uhr ist eine grosse Sache“, sagte Alexandre Ghotbi, der Leiter der Uhrenabteilung für Europa und den Nahen Osten bei Phillips, in einem Interview. Nur wenige Rolex-Sammler wüssten, dass es diese Uhr gibt, fügte er hinzu. 

Der Verkauf fällt in eine schwierige Zeit für die Branche, da die Nachfrage nach teuren Zeitmessern nach einem beispiellosen Boom in der Covid-Ära aufgrund der hohen Inflation zurückgegangen ist.

Steiler Rückgang in China

Dennoch sind seltene und einzigartige Modelle von Schweizer Marken nach wie vor sehr gefragt. Im Mai letzten Jahres verkaufte Phillips eine goldene Rolex 6270 Cosmograph Daytona aus dem Jahr 1988 mit einem mit Diamanten besetzten Zifferblatt und Lünette für fast 4 Millionen Schweizer Franken. Die Kreation der Rainbow Daytona markiert einen wichtigen Moment in der Geschichte von Rolex, da sie die Fähigkeit der Marke unter Beweis stellte, ultra-hochwertige Schmuckuhren mit innovativen Edelsteinfasstechniken herzustellen, so Ghotbi. 

Zu der Zeit, als die Uhr hergestellt wurde, 1993 oder 1994, war Rolex noch weithin als Hersteller von Luxus-Sportuhren wie der Submariner-Taucheruhr aus Stahl bekannt. Diese „Regenbogen“-Uhr wurde in den 1990er Jahren als Einzelstück für einen Kunden im Nahen Osten angefertigt, doch das gleiche Muster aus edelsteinbesetzten Saphiren wurde fast zwei Jahrzehnte später bei einigen Daytona-Modellen wieder verwendet. 

Heute ist die Regenbogenfassertechnik auch bei Modellen anderer Luxusmarken wie Patek Philippe und Audemars Piguet zu sehen. Die Technik ist nach wie vor äusserst schwierig, unter anderem, weil sie Steine mit der richtigen Farbabstufung erfordert, um das Regenbogenmuster zu imitieren. 

Die Rainbow Daytona ist zwar immer noch selten und im Handel nur sehr schwer zu bekommen, aber sie ist inzwischen zu einem Markenzeichen der Rolex-Modellkollektion geworden. 

(Bloomberg)