Das Geldhaus rechnet für das Geschäft im Heimmarkt im vierten Quartal 2024 mit höheren Kreditausfällen. «Im Privat- und Firmenkundengeschäft erwarten wir für das vierte Quartal Wertberichtigungen für Kreditrisiken in Höhe von rund 150 Millionen Schweizer Franken», sagte Finanzchef Todd Tuckner am Donnerstag auf einer Investorenkonferenz. Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte das Institut Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Umfang von 72 Millionen Franken gebildet.

In der Schweiz entwickle sich das makroökonomische Umfeld zufriedenstellend, aber einige der umliegenden Volkswirtschaften der Eurozone hätten sich abgeschwächt, erklärte Tuckner. Und viele der Schweizer Unternehmen, denen die UBS Kredite gewähre, seien im Export-Import-Geschäft tätig und würden von den umliegenden Volkswirtschaften beeinflusst. «Wenn also das Wachstum in Deutschland schleppend verläuft, ist es nicht ungewöhnlich, dass die Kreditverluste etwas höher ausfallen.» Dazu kämen die Folgen der Credit-Suisse-Integration. Obwohl die Geschäfte ähnlich seien, lägen die Kosten der Kreditverluste bei ehemaligen Credit-Suisse-Kunden fünf bis sechs mal höher als auf der UBS-Seite.

Tuckner bekräftigte zudem, dass der Vorsteuerverlust der Abwicklungseinheit Non-core and Legacy (NCL) im vierten Quartal bei rund 700 Millionen Dollar liegen dürfte. Analysten schätzten hier einer von der UBS selbst erhobenen Umfrage zufolge mit lediglich 509 Millionen Dollar.

Der Finanzchef wiederholte zudem frühere Aussagen, wonach sich die Grossbank zu ihren Plänen für eine Rückführung von Kapital an die Anleger bei der Veröffentlichung der Quartalszahlen Anfang Februar äussern werde. Einen Einfluss auf die zukünftigen Aktienrückkäufe und Dividendenzahlungen der UBS haben auch die strengeren Kapitalvorschriften, an denen die Schweizer Regierung gegenwärtig arbeitet, um die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Schieflage des Instituts zu verringern. Noch ist unklar, wie viele Milliarden die UBS an zusätzlichem Kapital aufbringen muss. «Was die Kapitaldebatte in der Schweiz anbelangt, so ist mir klar, dass sie Unsicherheit schafft», sagte Tuckner.

In die neuen Vorgaben soll auch eine Untersuchung des Schweizer Parlaments zum Credit-Suisse-Kollaps einfliessen, der bis Ende des Jahres vorliegen soll. «Und das kann sich bis in den ersten Teil des nächsten Jahres verzögern», erklärte Tuckner. «Wir haben keine Kontrolle über den Zeitpunkt, zu dem wir Vorschläge sehen werden.» 

(Reuters)