Die Einfuhrpreise sanken zum Vorjahresmonat um 9,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Es ist bereits der dritte Monat in Folge, in dem die Preise zwar weiter deutlich fallen, allerdings mit weniger Schwung. Analysten hatten im Schnitt mit einem etwas stärkeren Rückgang um 9,3 Prozent gerechnet.

Ausschlaggebend für den Preisrückgang ist nach wie vor ein statistischer Basiseffekt aufgrund der hohen Zuwächse im Vorjahr. Ausgelöst wurden diese durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine, der vor allem Rohstoffe und Energie deutlich verteuert hatte. Mittlerweile sind die Preise aber wieder gefallen.

Entsprechend war importierte Energie im November 31,7 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor. Vor allem die Erdgaspreise haben sich auf Jahresfrist deutlich ermässigt. Im Monatsvergleich stiegen sie allerdings deutlich an. Eingeführte Vorleistungs- und Konsumgüter waren günstiger als vor einem Jahr, Investitionsgüter und landwirtschaftliche Produkte hingegen teurer.

Im November fielen die Energieeinfuhren um 31,7 Prozent günstiger aus als ein Jahr zuvor. Ein Grund dafür sind vor allem sinkende Preise für importiertes Erdgas, das 47,0 Prozent weniger kostete. Erheblich günstiger waren zudem Strom (-47,3 Prozent), Steinkohle (-31,6 Prozent), Erdöl (-13,4 Prozent) sowie Mineralölerzeugnisse (-17,0 Prozent). Viele dieser Güter waren ein Jahr zuvor kriegsbedingt knapp und hatten sich deshalb merklich verteuert.

Etliche Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen im November. Importierte Obst- und Gemüseerzeugnisse kosteten 4,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist, bei Getränken gab es ein Plus von 6,4 Prozent. Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse fielen hingegen um 12,9 Prozent, die für pflanzliche und tierische Öle und Fette um 8,5 Prozent. Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-31,1 Prozent) und Rohkaffee (-5,3 Prozent).

Die Einfuhrpreise beeinflussen auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Kampf gegen die hohe Inflation hat die EZB ihre Leitzinsen kräftig angehoben. Zuletzt hat sie die Zinsen angesichts gesunkener Inflationsraten aber unverändert gelassen.

(AWP/Reuters)