Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - fiel im Dezember auf 46,7 Zähler nach 47,8 Punkten im Vormonat, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Freitag zu seiner monatlichen Firmenumfrage mitteilte. Das Barometer blieb damit den sechsten Monat in Folge unter der Schwelle von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen Anstieg auf 48,2 Punkte vorhergesagt.

«Wenn man gerade auf der Suche nach Geschenken ist, wird man bei den neuesten Umfrageergebnissen für Deutschland sicherlich nicht fündig. Was man stattdessen findet, ist eine steigende Zahl von Unternehmen sowohl im Dienstleistungssektor als auch im verarbeitenden Gewerbe, die eine rückläufige Geschäftstätigkeit melden», sagte Chefvolkswirt Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert.

Seiner Einschätzung nach wird das verarbeitende Gewerbe zum Jahresende das zweite Quartal in Folge einen Rückgang verzeichnen. Die wenig ermutigende Entwicklung könnte laut dem Ökonomen mit dem Urteil des Verfassungsgerichts und dem darauf folgenden Streit über den Haushalt 2024 zusammenhängen. Dies habe zu einer erheblichen Verunsicherung über mögliche neue Belastungen für die Wirtschaft geführt. Laut de la Rubia sind im Servicesektor weiterhin Zeichen einer Stagflation erkennbar. Er verweist darauf, dass die Geschäftstätigkeit den dritten Monat in Folge geschrumpft ist, während die Einkaufspreise ähnlich schnell wie im November gestiegen sind.

(Reuters)