Während sich die deutschen Befragten in den vergangenen Jahren durchweg «pro-europäisch» zeigten, habe sich 2024 das Blatt ins Negative gewendet, heisst es zu der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Versicherers Allianz. Die Differenz zwischen dem Anteil der Befragten, die mehr Vorteile in der EU-Mitgliedschaft sehen, und dem Anteil jener, die mehr Nachteile erblicken, lag demnach bei minus 2,9 Prozent. Die Trendwende sei offensichtlich.

Im Rahmen der Studie wurden im April 6000 Personen in den grossen Mitgliedsländern Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Polen sowie in Österreich nach ihren Ansichten zu politischen und wirtschaftlichen Themen und ihren Zukunftsaussichten befragt. Dabei zeigte sich, dass nur die Spanier (Nettoprozentsatz: plus 25,8 Prozent) und die Polen (plus 21,5 Prozent) überwiegend froh sind, der EU anzugehören. In Italien und Österreich sind die Meinungen fast gleichmässig geteilt, während die Franzosen laut der Umfrage überwiegend «antieuropäisch» eingestellt sind (minus 22,3 Prozent).

Die grünen Ziele der EU bleiben umstritten. Es gibt fast genauso viele Befragte, die sie für nicht ehrgeizig genug halten (20,0 Prozent der Gesamtstichprobe; Deutschland: 19,0 Prozent), wie Befragte, die das Gegenteil meinen (26,3 Prozent; Deutschland: 19,3 Prozent). Insgesamt 25,8 Prozent (Deutschland: 25,5 Prozent) sind mit den Zielen einverstanden, aber 17,8 Prozent (Deutschland: 24,8 Prozent) lehnen sie laut Befragung rundweg als «Unsinn» ab. Und 10,4 Prozent (Deutschland: 11,4 Prozent) haben keine Meinung dazu.

(Reuters)