Der erste Monat 2025 war für Immobilienfonds in Deutschland der mit Abstand schlechteste Januar seit der Finanzkrise, wie eine Studie besagt. Die Nettomittelabflüsse beliefen sich im Januar auf 499 Millionen Euro, wie aus der diese Woche veröffentlichten Analyse von Barkow Consulting hervorgeht. Damit mussten die Fonds zum 18. Mal in Folge Abflüsse hinnehmen. Insgesamt summierten sich die Mittelabflüsse inzwischen auf 7,1 Milliarden Euro, hiess es.

Die Stimmung unter Anlegern wird zum einen durch das Scheitern der Signa-Immobiliengruppe von René Benko belastet, und zum anderen von der massiven Abwertung eines Fonds der zur DZ Bank gehörenden Union Investment. Union Investment hatte Mitte 2024, den Immobilienbestand ihres Fonds UniImmo Wohnen ZBI neu bewerten zu lassen, was auf einen Schlag eine Senkung der Anteilspreise von rund 17 Prozent zur Folge hatte.

Barkow Consulting geht davon aus, dass sich die Mittelabflüsse in den kommenden Monaten etwas beruhigen könnten, bevor sie zur Jahresmitte «mit ziemlicher Sicherheit wieder ansteigen und vielleicht sogar neue Negativrekorde erreichen». Dann könnten sich die Nachwehen aus dem Fall UniImmo Wohnen ZBI zeigen, da viele Anleger einer einjährigen Kündigungsfrist unterliegen.

Zuletzt hatte sich der UniImmo Wohnen ZBI etwas Luft verschafft und über 8'000 Wohn- und Gewerbeeinheiten in ganz Deutschland verkauft, wie es in einer Mitteilung aus der vergangenen Woche hiess. Der Schritt trägt den Angaben zufolge zu einer «weiteren Verbesserung der Liquiditätssituation» des Fonds bei, auch über 2025 hinausgehend.

(Bloomberg)