Der Füllstand der Speicher lag am Donnerstagmorgen bei 90,8 Prozent, wie am Freitag aus im Internet veröffentlichten Daten des europäischen Gasspeicherverbands GIE hervorging. Zum Vergleich: Sind die Speicher voll, entspricht die gespeicherte Gasmenge etwa dem Verbrauch von zwei bis drei durchschnittlich kalten Wintermonaten.
Die Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Gasmarkt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab, nach dem Ende der Heizperiode wieder zu. In den vergangenen Wochen gab es anders als üblich allerdings mehrere Tage, an denen per Saldo mehr ein- als ausgespeichert wurde, die Füllstände also zunahmen.
Der grösste deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete am Donnerstagmorgen einen Füllstand von 81,2 Prozent. Auch EU-weit sind die Speicher noch ziemlich voll. Laut GIE lag der Füllstand bei 87,0 Prozent.
Der aktuelle Füllstand ist laut Speicherverband Ines «weit überdurchschnittlich». «Die milden Temperaturen im November und im Dezember haben für verhältnismässig niedrige Verbräuche gesorgt und so eine stärkere Entleerung der Gasspeicher vermieden», sagte der Geschäftsführer Branchenverbandes Initiative Energien Speichern (Ines), Sebastian Heinermann, der Deutschen Presse-Agentur.
Zu beachten ist, dass neben der Entnahme aus den Speichern weiter dauerhaft Gas vor allem durch Pipeline-Importe nach Deutschland fliesst. Am Mittwoch kam laut Bundesnetzagentur das meiste Gas aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien. Gas floss auch über die neuen LNG-Terminals an den deutschen Küsten ins deutsche Gasnetz. Daneben bezog Deutschland Erdgas auch aus der Schweiz und Dänemark.
(AWP)