Das Frankfurter Institut bereite einen Abwicklungsantrag gegen das Unternehmen in Hongkong vor, das um eine Neuordnung seiner Schulden ringt, sagten zwei mit dem Vorgang vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Nach eineinhalb Jahren Verhandlungen hatte Shimao im Dezember einen Restrukturierungsplan vorgelegt. Dieser Plan werde aber von der Deutschen Bank als inakzeptabel bewertet, sagten die Insider. Die Bank strebe an, den Liquidationsantrag am Montag (4. März) einzureichen.

Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab, Shimao reagierte nicht auf eine Reuters-Anfrage. Das Unternehmen mit Sitz in Shanghai gehört zu den vielen chinesischen Bauträgern, deren Auslandsanleihen in Schieflage geraten sind. Im Juli 2022 konnte das Unternehmen eine auslaufende Anleihe mit einem Volumen von einer Milliarde Dollar nicht bedienen. Damit gilt die gesamte Auslandsverschuldung von 11,7 Milliarden Dollar als im Verzug.

Der Immobiliensektor in China steckt seit 2021 in der Krise, seit die Behörden ihre Vorgaben verschärft und den schuldengetrieben Bauboom damit jäh gestoppt hatten. Reuters-Berechnungen zufolge wurden mindestens zehn Insolvenzanträge gegen chinesische Entwickler in Hongkong und anderen Orten eingereicht. Zuletzt ordnete eine Richterin in Hongkong die Liquidation von China Evergrande an, dem am stärksten verschuldeten Immobilienentwickler.

(Reuters)