"Die Antwort auf die Krisen unserer Zeit kann und darf keine Abkehr von der Globalisierung und der internationalen Kooperation sein", sagte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" (Donnerstagausgaben) laut Vorabbericht.
Eine Entkopplung von China sei nicht nur wirtschaftlich, sondern auch geostrategisch falsch. "Natürlich müssen wir Abhängigkeiten abbauen, das bedeutet aber nicht, sich abzuwenden." Das aktuelle Geschäft mit China sichere in Deutschland viele Arbeitsplätze. "China versorgt uns aktuell mit wichtigen Rohstoffen, die wir selbst nicht besitzen und auch nicht über alternative Handelsabkommen sichergestellt haben."
Auch der Mittelstand sieht dem Bericht zufolge China auf absehbare Zeit als wichtigsten Handelspartner. "Diese Stellung ohne eine passende Alternative von jetzt auf gleich zu riskieren, wäre töricht und in der jetzigen wirtschaftlichen Situation Deutschlands auch nicht förderlich", sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft(BVMW) den Zeitungen. "Daher kann der Rat nur sein, jetzt kein chinesisches Porzellan zu zerschlagen."
Deutschland als Exportnation müsse sich aber "unabhängiger und resilienter" von einzelnen Märkten und Ländern machen. "Dazu brauchen wir deutlich mehr Kooperationsabkommen und bilaterale Handelsabkommen mit Regionen, in denen die deutsche Wirtschaft noch nicht ausreichend etabliert ist und wo sich andere bereits Märkte, Rechte und Ressourcen sichern. Hier dürfen wir keine Zeit verlieren." Bundeskanzler Olaf Scholz bricht heute (Donnerstag) zu einer eintägigen Reise nach China auf.
(Reuters)