Analysten erwarten im Schnitt in einer AWP-Umfrage bei Novartis einen Umsatz von 11,277 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2023. Im Vorjahresquartal lag der Umsatz bei 10,492 Milliarden Dollar. Der Core-Reingewinn soll gemäss Analystenschätzungen bei 3,447 Milliarden Dollar liegen - verglichen mit 3,035 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Der Core-Ebit wird mit geschätzten 4,248 Milliarden Dollar veranschlagt, das ist ebenfalls höher als die 3,772 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2022. 

Nach dem Spin-Off der Generika-Sparte Sandoz Anfang Oktober wird Novartis die ehemalige Tochter nur als nicht fortgeführtes Geschäft in der Bilanz führen. Vor diesem Hintergrund herrsche eine gewisse Unsicherheit vor den nun anstehenden Zahlen, heisst es etwa in einem Kommentar von Vontobel. Entsprechend sollten auch die Konsensschätzungen mit einer gewissen Vorsicht angeschaut werden.

Nichtsdestotrotz sind sich die Experten einig, dass Novartis als alleinstehendes Pharmaunternehmen im dritten Quartal beim operativen Kerngewinn die eigene Zielsetzung erfüllt und ein tiefes zweistelliges Plus (13 Prozent) erzielt haben sollte. Bei Jefferies traut der zuständige Analyst Novartis sogar zu, die Gewinnprognose erneut zu erhöhen.

Die Vorlage der Halbjahreszahlen hatte Novartis im Juli dafür genutzt, die bisherigen Zielsetzungen für den Gesamtkonzern abermals zu erhöhen. So peilt Novartis neu beim Umsatz ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Das operative Kernergebnis soll im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zulegen (zuvor: Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich).

Seit Anfang Oktober ist der Pharmakonzern mit dem Spin-Off der Generika-Sparte Sandoz mehr oder weniger an seinem Ziel angekommen, sich in ein fokussiertes Medizinunternehmen zu wandeln. Was die Pipeline betrifft, hat sich Novartis über ein Lizenzabkommen mit dem Biotechunternehmen Ionis Zugang zu einem neuartigen Medikament zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesichert.

Novartis-Aktie bislang mit Nullperformance 2023

Auch die im dritten Quartal abgeschlossene Übernahme des US-Unternehmens Chinook Therapeutics ist eine Ergänzung für das Herz-Kreislauf Portfolio. Derweil wurde die bisherige Zusammenarbeit mit dem chinesischen Vertriebspartner Beigene für das Mittel Tislelizumab zur Behandlung von Magenkrebs beendet. Der Verkauf des verbliebenen Ophthalmologie-Portfolios ist ebenfalls ein weiterer Baustein in dem Projekt, sich in ein fokussiertes Unternehmen zu wandeln.

Auf Forschungsseite hat Novartis derweil mit seinem Kandidaten Remibrutinib Patienten wirksam behandelt, die an Nesselsucht (Urtikaria) leiden. Zahlreiche Nachrichten gibt es zudem aus dem Radioligand-Portfolio. In einer zulassungsrelevanten Phase-III-Studie hat die Radioligand-Therapie Lutathera die gesteckten Ziele bei der Behandlung von Patienten mit Tumoren im Verdauungstrakt erreicht.

Zu Pluvicto, dem zweiten Radioligand-Kandidaten legt Novartis am derzeit stattfindenden ESMO-Kongress neue Daten vor, die die Wirksamkeit bei der Behandlung von Prostatakrebs-Patienten untermauern.

Darüber hinaus kam es zu Veränderungen in der Geschäftsleitung. Die Pharma- Chefin Marie-France Tschudin hat per Mitte September das Unternehmen verlassen. Patrick Horber steigt als neuer President International ins oberste Führungsgremium auf.

Die Novartis-Aktien haben sich seit Jahresbeginn seitwärts bewegt und schneiden damit besser ab als der Gesamtmarkt gemessen am Leitindex SMI. Letztes Jahr gehörten die Papiere mit einem Plus von rund 4 Prozent zu den stärksten Blue Chips.

(AWP/cash)